Boomer trifft Smartphone-Zombie: "Generation XY ungelöst" in der Herkuleskeule

Dresden - Ob Generation X, Generation Y oder Generation Z: Jede hält sich für die bessere. Zumindest in der Kabarett-Komödie "Generation XY ungelöst" von Michael Frowin in der Herkuleskeule. Leider schlägt sie aus dem Generationenkonflikt zu wenig Funken. Premiere war am Dienstag.

Zwei wie Feuer und Wasser: Alt-Journalist Uwe (Mario Grünewald) und Jung-Werbetexterin Jana (Johanna Mucha).
Zwei wie Feuer und Wasser: Alt-Journalist Uwe (Mario Grünewald) und Jung-Werbetexterin Jana (Johanna Mucha).  © Robert Jentzsch | rjphoto.de

In der Wohnung des gebildeten, erfolgreichen Journalisten Uwe (Mario Grünewald), der zur Generation X gehört, ein Boomer also, lebt die junge Jana (Johanna Mucha), Vertreterin der Millennials.

Sie ist ein "Smartphone-Zombie" und verdient als Werbetexterin (die sich sogar für FDP-Kampagnen hergibt!) so prekär, dass sie nichts zur Miete beisteuert. Darum will Uwe sie rauswerfen.

Ihr Streit mündet in gegenseitigen Vorwürfen: Ist seine Konsum-Generation schuld am Zustand unserer Welt? Sind die Jüngeren verweichlicht und bringen es zu nichts? Neben manch lustigen Gags dient der "Alt gegen Jung"-Konflikt aber hauptsächlich dazu, Klischees pointenarm aufzuwärmen. Gelungener sind die Songs.

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Witziger wird es, wenn das Thema zugunsten politischen Kabaretts verlassen und gegen Merz, AfD, Trump, gegen Lehrer und Eltern geschossen wird. Stark auch ein Blick in die Zukunft: 2055 ist Deutschland wieder geteilt, die Bruderstaaten "Ostland und Königreich Bayern" wehren sich gegen "Gendergaga und Gutmenschen" aus dem westlichen "Grünland" - hier wird es bissig, hier zündet die Satire.

Grünewald und Mucha spielen das mit Verve. Urkomisch, wenn Mucha etwa Falk Plückers Lied "Im Biomarkt" als Opern-Arie schmettert. Fazit: Unterhaltsam, aber durchwachsen.

Titelfoto: Robert Jentzsch | rjphoto.de

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