Rathausturm nach zwölf Jahren wieder offen - Dresden hat seinen schönsten Ausblick zurück
Dresden - Da geht vielen Dresdnern das Herz auf: Die Verwaltung hat den seit zwölf Jahren gesperrten Rathausturm wieder zugänglich gemacht. 270 Treppenstufen führen hinauf zum schönsten und mit 68 Metern nach dem (geschlossenen) Fernsehturm höchsten Blick über die Stadt. Um die Wendeltreppe zu überwinden, sollten Besucher aber fit sein.
Alles in Kürze
- Rathausturm in Dresden nach 12 Jahren wieder geöffnet
- 270 Treppenstufen führen zur Aussichtsplattform
- Fitnesseinschränkungen für Besucher
- 650.000 Euro investiert für Brandschutz und Renovierung
- Bis Oktober Testbetrieb mit begrenzten Gruppen

Die Freude über die Wiedereröffnung des Turmes mit Aussichtsplattform ist auch bei den Rathaus-Kräften spürbar.
"Wir brannten alle für dieses Ziel", sagt Projektleiter Kay Ullmann (45). Das ist auch das Stichwort: Probleme mit dem Brandschutz hatten 2013 zur Schließung des denkmalgeschützten Turmes für die Öffentlichkeit geführt.
In den letzten Jahren flossen 650.000 Euro in den Turm, wurden Brandlasten (hölzerne Möbel, alte Kabel) entfernt, die Beleuchtung für den Fluchtweg erneuert, auch Fenster getauscht.
Darum dürfen ab Juli wieder Besucher - beschränkt auf Gruppen von maximal fünf Personen - begleitet von einem Führer der Dresden Information, den Aufstieg wagen.
Dabei passieren die Gäste im Turm im sechsten Stock sogar eine alte Sporthalle, die bis in die 90er-Jahre auch von Schulklassen für Turnunterricht genutzt wurde. Auch sie wurde wegen des Brandschutzes leergeräumt, bleibt ungenutzt.




Bis Oktober läuft Testbetrieb auf dem Dresdner Rathausturm

Die Aussichtsplattform bietet den aktuell höchsten zugänglichen Blick in alle Himmelsrichtungen, bei gutem Wetter bis ins Elbsandsteingebirge. Eine Ausstellung im Turminneren zeigt berühmte Bilder, wie den Blick auf die nach dem Krieg zerstörte Innenstadt.
Mit 100,30 Metern Höhe ist der Rathausturm auch Dresdens höchstes Gebäude - zählt man den Goldenen Mann (über fünf Meter hoch, symbolisiert Herkules) mit.
Mit diesem "Trick" umging man damals eine königliche Anordnung, dass kein Gebäude den Hausmannsturm des Residenzschlosses (zuletzt 100,27 Meter) überragen dürfe.
Gäste müssen vorm Aufstieg (erfolgt auf eigene Gefahr) unterschreiben, dass sie sich körperlich in der Lage dazu fühlen. Bis Oktober läuft zunächst ein Testbetrieb an vier Tagen die Woche.
Plätze können ab sofort gebucht werden unter www.dresden.de/rathausturm. Eintritt 9/6 Euro (früher: 3/1,70 Euro).
Titelfoto: Christian Juppe