Ukraine-Zentrum: Rathaus stoppt Unterstützung - die Hilfe geht weiter

Dresden - Ein Jahr Ukrainisches Haus in Dresden! Die Begegnungsstätte erfreut sich regen Andrangs. Rund 400 Besucher finden allmonatlich zu kulturellen Events, Ausstellungen, Sprachkursen oder Aktionen des Kinderzentrums in die Räume im Untergeschoss der QF-Passage am Neumarkt. Doch nun droht Ungemach: Die Stadt wird ihre Unterstützung ab 2024 einstellen. Die Organisatoren sind jetzt auf Unterstützer und Spenden angewiesen.

Centermanagerin Andrea Knabe (47, l.) und Tetiana Ivanchenko (36), Leiterin des Ukrainischen Hauses.
Centermanagerin Andrea Knabe (47, l.) und Tetiana Ivanchenko (36), Leiterin des Ukrainischen Hauses.  © Eric Münch

Die Idee, Geflüchteten "ein Gefühl von Zuhause" zu geben, den Menschen hier die Kultur der Ukraine näherzubringen sowie als Treffpunkt für alle Kulturen offen zu sein, kommt an, wie die Leiterin Tetiana Ivanchenko (36) sagt.

Über 40 Kurse, sechs Ausstellungen und sechs Konzerte fanden im Ukrainischen Haus innerhalb eines Jahres statt.

Die Bibliothek zählt inzwischen über 1200 Bücher, rund 100 Freiwillige wirken in der Begegnungsstätte mit.

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Indessen wird die Stadt das Begegnungszentrum im Herzen der Stadt ab 2024 nicht mehr mit der Mietpauschale von monatlich 1300 Euro (Betriebskostenpauschale ohne Strom) - wie bislang - unterstützen.

Stadt äußerte sich bislang nicht zu den Gründen

Das Kursangebot des Ukrainischen Hauses wird gut angenommen.
Das Kursangebot des Ukrainischen Hauses wird gut angenommen.  © Eric Münch

Auch die Finanzierung der beiden halben Stellen, die seit Juli 2023 von der Stadt getragen wurden, ist gestrichen. Auf Anfrage äußerte sich die Stadt am gestrigen Dienstag nicht zu den Gründen.

"Wir sind auf Spenden angewiesen, planen jetzt eine Kampagne", so Leiterin Ivanchenko. Doch das allein würde nicht reichen: "Ohne die Unterstützung der QF-Passage wäre eine Weiterführung nicht möglich."

Die neue Vereinbarung über die 200-Quadratmeter-Fläche ist in Vorbereitung.

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"Wir unterstützen das Ukrainische Haus höchstwahrscheinlich weiterhin zu einer günstigeren Pauschale", so Centermanagerin Andrea Knabe (47): "Kultur kommt unserem Hause zugute."

Titelfoto: Eric Münch

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