Neues Schuljahr, alte Probleme: Minister rechnet wieder mit Unterrichtsausfall
Dresden - Das neue Schuljahr beginnt am Montag, doch es sind zu wenig Lehrer da! Die Zahl der Schüler steigt im Vergleich zum Vorjahr um 6236 - die Zahl der Lehrkräfte um 38. Vom Lehrermangel sind vor allem ländliche Regionen betroffen.
"Das drängende Thema ist die Einstellung von Lehrern", sagte Kultusminister Christian Piwarz (47, CDU).
1024 neue Kräfte hat der Freistaat zum kommenden Schuljahr eingestellt. Da zeitgleich aber Lehrer ausscheiden, steigt die Gesamtzahl nur von 33.206 auf 33.244, wie das Ministerium auf TAG24-Nachfrage mitteilte.
Unterm Strich sind es also nur 38 Pauker mehr. Zugleich steigt die Gesamtzahl der Schüler um 6236 - von 416.164 im vergangenen Schuljahr auf jetzt 422.400. Piwarz befürchtet: "Wir werden Schulen haben mit erheblichem planmäßigen Unterrichtsausfall."
Allerdings ist das laut dem Minister von Schule zu Schule unterschiedlich, manche hätten auch mehr als genug Lehrer. Besonders kritisch sei die Lage im Erzgebirge und den ländlichen Gebieten Ostsachsens.
Zum Schutz vor Corona will der Freistaat bis zum Ende der Herbstferien circa 30.000 CO₂-Ampeln anschaffen, rund zehn Millionen Euro plant der Kultusminister dafür ein.
CO₂-Ampeln sollen kommen - Corona-Tests nur noch bei Anlässen
Allerdings muss dafür erst der Landtag grünes Licht geben. "Die Frage ist auch, ob so viele Geräte in der kurzen Zeit verfügbar sind", so Piwarz.
Die Geräte zeigen an, wenn der CO₂-Gehalt das empfohlene Maß übersteigt und damit auch die mögliche Virenlast zunimmt. Dann sollen die Lehrer stoßlüften.
Corona-Tests soll es nur noch bei Anlässen geben, zum Beispiel dann, wenn in einer Klasse mehrere Kinder infiziert sind. Bei der Masken-Frage plant der Bund, eine Pflicht ab der fünften Klasse zu ermöglichen. Die Länder könnten diese Pflicht verhängen, falls sie es für nötig halten.
Für das Schuljahr erwartet Piwarz, dass noch mehr Lehrkräfte nachkommen.
So sollen im Februar rund 700 Referendare ihre Ausbildung abschließen, die dann ihre Arbeit in Sachsen beginnen könnten - wenn sie hier bleiben wollen.
Titelfoto: DPA/Robert Michael