Dresden - Die Debatte um die Königsbrücker Straße ist entschieden: Nach jahrelangem Hin und Her wird kommendes Jahr nach den Plänen von 2016 gebaut. Ein letzter Versuch von einigen Stadträten verschiedener Fraktionen (PVP, Linke, Freie Bürger), die Straße im Bestand zu sanieren, scheiterte im Rat.
Der Antrag sah vor, den 1,6 Kilometer langen Abschnitt innerhalb der bestehenden Bordkanten zu erneuern und den historischen Alleen-Charakter zu bewahren. Außerdem sollten Bauzeit und Kosten reduziert werden.
Befürworter argumentierten, der vierspurige Ausbau sei überdimensioniert, weil heute nur noch rund 11.000 Autos täglich unterwegs sind.
Martin Schulte-Wissermann (54, Pirat in der PVP-Fraktion), der sich seit den 1990er-Jahren mit der Thematik beschäftigt, warnte erneut vor der Überbreite der neuen Achse, vor langen Umwegen und der Gefahr durch sogenannte Dooring-Unfälle von Radfahrern.
"Die Königsbrücker ist konzipiert worden als Stadtboulevard", gab er zu bedenken.
Auch Umweltaktivist Moritz Schulz (22) kritisierte die Ausbaupläne: "Die Sommer werden heißer – und wir fällen Bäume? Das ist nicht zukunftsfähig."
CDU hält an Plänen fest
Die Gegenseite sah das anders: CDU-Mann Veit Böhm (60) nannte die Königsbrücker eine zentrale Achse für den ÖPNV, auf der künftig die breiteren Stadtbahnen rollen sollen. Zudem verwiesen Gegner auf steigende Baukosten und die Gefahr weiterer Verzögerungen.
Am Ende kam es zur klaren Mehrheit für die Pläne von 2016: Der Ausbau für rund 90 Millionen Euro kommt.