Dresden - Mit der Nagelschere noch schnell den Rasen begradigen – das gibt es schon lange nicht mehr im Kleingartenverein "Blumenau". Hier geht es um naturnahe Pflege und darum, den Brennnesseln auch mal freien Lauf zu lassen. Genau deshalb nimmt man nun das neunte Jahr in Folge am Wettbewerb "Schönste Kleingartenanlage Dresdens" des Stadtverbands Gartenfreunde teil.

Seit 2012 können sich Laubenpieper hier unter Beweis stellen. Dieses Jahr gingen 13 Vereine unter dem Motto "In Kleingartenvereinen gemeinsam gärtnern, verwalten und feiern" ins Rennen - und mussten sich dem Juryrundgang stellen.

Obwohl "Blumenau" bereits ein alter Hase im Wettbewerbsgeschäft ist, hat es noch nie für den ersten Platz gereicht. Für Vereinsvorsitzende Carolin Bräuer (61) ein Ansporn: "Wir können jedes Jahr aufs Neue zeigen, wie sich unsere Projekte weiterentwickeln. Wir haben zum Beispiel ein Biotop, das jedes Jahr belebter ist."

Vor allem das diesjährige Motto hat es der Chefin angetan: "Das entspricht unserer Vereinsmentalität, denn wir feiern regelmäßig Nachbarschaftsfeste. Die bringen uns hier an der Glashütter Straße näher zusammen."

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Für Juror Detlef Thiel (63) ein wichtiges Kriterium: "Ein Kleingartenverein sollte als öffentlicher Raum dienen. Das stärkt das Gemeinschaftsgefühl." Aber nicht nur: "Die Mischung macht's. Eine naturnahe Pflege und die kleingärtnerische Nutzung sind genauso wichtig."

Juror Sascha Döll (46) sieht es ähnlich: "Klimaanpassung kann nicht mehr außen vor gelassen werden. Und man merkt, dass in den Kleingärten starke Bereitschaft herrscht, sich dem Klima anzupassen."

Das bestätigt auch Vereins-Fachberaterin Ursula Weiß (63): "Bei vielen findet ein Umdenken statt. Nicht nur bei den Jüngeren. Und das fängt auch schon bei uns auf den Gehwegen an. Hier zeigen wir den Leuten: Es muss kein englischer Rasen sein."

Ob es für das Siegertreppchen gereicht hat, erfahren die Blumenauer am Tag des Gartens am 14. Juni. Hier kann sich der Gewinner auf ein Preisgeld von 1000 Euro und den Wanderpokal "Flora" freuen.