Bunt und leuchtend: So viel Kasse macht das Rathaus mit der City-Light-Werbung
Dresden - Sind grell leuchtende Werbeträger Fluch oder Segen für Dresden? Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Fakt ist: Die Stadt verdient sich an digitaler und analoger Plakatwerbung eine goldene Nase.
Aktuell stehen rund 26.000 Werbeträger in allen Farben, Formen und Größen in Dresden verteilt - fröhlicher Farbklecks für die einen, Verschandelung des Stadtbilds für die anderen. In einer Einwohneranfrage bezeichnet sie ein Dresdner mit besonders harschen Worten als "konstante Belästigung der Bürger in ihrem täglichen Leben".
Sein Eindruck: Es würde immer mehr Werbung im Stadtgebiet geschaltet, zunehmend auch digital. Aber das stimmt nur teilweise - und das Rathaus verteidigt die städtische Außenwerbungsstrategie.
"Ohne Zweifel kann man über die Wirkung der hinterleuchteten und digitalen Werbeträger unterschiedlicher Auffassung sein", schreibt das Amt. Jedoch erziele die Stadt über die Umsatzbeteiligung "nicht unerhebliche Einnahmen, mit denen andere Ausgabepositionen gedeckt werden können".
Konkret: Die Stadt verdiente 2020 bis 2022 jährlich rund 1,4 Millionen Euro aus Umsatzbeteiligungen. Nachdem die Außenwerberechte neu ausgeschrieben und vergeben wurden, liegen die Jahreseinnahmen bei rund 1,9 Millionen Euro, Tendenz laut Rathaus steigend.
Die Werbeträger werden nach und nach digitalisiert
Der Schein, dass die Anzahl der Werbeträger zuletzt zugenommen habe, trügt jedoch. "Die Stadt hat mit der Neuvergabe gezielt auf eine Reduzierung der Standorte gesetzt", heißt es - welche Standorte genau wegfallen, verrät man nicht.
Zugleich wurden und werden alle Altanlagen nach und nach digitalisiert, erklärt die Verwaltung - so können sie hinterher "möglichst gewinnbringend" vermarktet werden.
Titelfoto: Bildmontage: Ove Landgraf
