Drogen und Gewalt am Männertag: Dresdner Biergarten zieht die Reißleine
Dresden - Das, was am Männertag im Fährhaus Kleinzschachwitz vorgefallen ist, haben die Inhaber des familiengeführten Biergartens in Dresden noch nie erlebt.
Alles in Kürze
- Dresdner Biergarten stoppt Veranstaltungen nach Gewalt und Drogenexzess
- Fährhaus Kleinzschachwitz erlebt am Männertag beängstigende Atmosphäre
- 22-Jähriger unter Drogeneinfluss greift Sicherheitspersonal an
- Biergarten wird aufgrund aggressiver Stimmung geräumt
- Sicherheit geht vor: Fährhaus Kleinzschachwitz nimmt Umsatzeinbußen in Kauf

"Das war ein Maß, was komplett überschritten wurde", erklärte Jana Förster (51) gegenüber TAG24 am Montag danach. Gemeinsam mit ihrem Ehemann David Förster (48) sowie ihren zwei Söhnen Constantin (25) und Christopher (27) betreibt sie seit zwölf Jahren den idyllischen Biergarten direkt an der Elbe.
Familie Förster berichtete dabei von mehreren Zwischenfällen, die am Männertag für eine beängstigende Atmosphäre und einen vorzeitigen Abbruch der Feierlichkeiten gesorgt haben: "Die Gäste hatten Angst, reinzukommen!"
Neben einer ruppigen Rangelei oder einem Schlag ins Gesicht mit einem Aschenbecher zeigten sich die Betreiber vor allem über die Eskapaden eines 22-Jährigen schockiert, der unter dem Einfluss harter Drogen erst Ärger machte, dann das Sicherheitspersonal gewaltsam angriff und letztlich von der alarmierten Polizei im Rettungswagen mit Kabelbindern gefesselt werden musste: "Er war nicht mehr Herr seiner Sinne", stellte die 51-Jährige fest.
Während die Inhaberin ein besonderes Lob für das Sicherheitspersonal und dessen "deeskalierendes Wirken" aussprach, wurde der Ausschank am Männertag bereits um 20.30 Uhr gestoppt, eine Stunde später wurde der Biergarten aufgrund der aggressiven Stimmung gänzlich geräumt.
Aus Sorge um die Gäste und die eigenen Mitarbeiter zog Familie Förster unmittelbar nach dem Gewalt-Exzess ernste Konsequenzen: "Ab sofort werden wir Veranstaltungen wie Hexenfeuer, Männertag und Silvesterpartys nicht mehr als organisierte Events durchführen", schrieben sie in einer Mitteilung in den sozialen Netzwerken.
Fährhaus Kleinzschachwitz: "Mit Alkohol können wir umgehen, mit neuartigen Drogen nicht!"

Diese drei Events sind laut Jana Förster besonders "anfällig" für Randale. Im Umkehrschluss nimmt das Fährhaus Kleinzschachwitz dafür gar Umsatzeinbußen in Kauf, schließlich rechnet man allein zum Hexenfeuer stets mit rund 2000 Gästen.
Da die Betreiber eine solche Situation keinesfalls noch einmal erleben wollen, zog man dennoch die Reißleine: "Die Sicherheit geht vor!". Für diesen Entschluss zeigten die Gäste vollstes Verständnis, sowohl in den Kommentaren unter den Beiträgen als auch persönlich vor Ort: "Die Reaktionen waren absolut positiv", bekräftigte Förster.
Sorgenfalten bereiten ihr dagegen die unvorhersehbaren Folgen des Drogenkonsums: "Mit Alkohol können wir umgehen, mit neuartigen Drogen nicht."
Die Sicherheit für Gäste und Mitarbeiter soll im Fährhaus bei künftigen Events unter anderem durch Einlasskontrollen verstärkt werden. Personen, die bereits weit über ihren Durst hinaus getrunken haben, sollen direkt abgewiesen werden.
Titelfoto: Bildmontage: Eric Münch