Das große Backen - Hier werden die Stollenplatten für den Riesenstriezel gemacht
Dresden - Fast drei Meter lang, gute zwei Tonnen schwer, einmalig auf dieser Welt: Dresdens beste Stollenbäcker starteten am Wochenende in die Vorbereitungen für den diesjährigen Riesenstollen. Zum 30. Stollenfest sollen aus ihm 3300 kleine Striezel-Bausteine ans Publikum gereicht werden können. Doch bis dahin ist noch viel zu tun.
Eine viertel Tonne Butter, über eine halbe Tonne Stollenmehl, 530 Kilo "Sultaninen", die man als "Rosinen" kennt: Der XXL-Striezel des Dresdner Stollenschutzverbands ist ein Koloss seltener Ausmaße.
Wie er entsteht - und wer ihn backen darf - ist vom Verband streng geregelt.
So müssen seine Platten exakte Maße von 60 mal 40 Zentimetern aufweisen, Margarine ist verboten, Salz muss, Rum darf. Im 30. Dresdner Riesenstollen stecken von Letzterem 53 Liter.
"Der Riesenstollen ist für uns nicht nur eine liebgewonnene Tradition, sondern ein echtes Herzstück der Arbeit unseres Verbandes", so Verbandschef und Bäckermeister Andreas Wippler (47), der auch die gleichnamige Bäckerei leitet.
Rund zwei Dutzend Dresdner Stollenbäcker haben am Wochenende 275 Platten gebacken, die am kommenden Wochenende zum XXL-Striezel zusammengesetzt werden.
Riesenstollen wird zum Stollenfest am 6. Dezember verteilt.
Die wilden Weltrekordjahre aber sind vorbei, schmunzelt Wippler. Im Jahr 2000 brachten sie einen 4,2 Tonnen-Koloss auf die Waage, zum 20. Jubiläum 2013 wurden unfassbare 4246 Kilo erreicht.
Nun halte man sich an die eigenen Vorgaben: 2,8 Meter lang, 1,4 Meter breit, 89 Zentimeter hoch - und 1920 Kilogramm schwer. Streng nach Satzung.
Mit einem festlichen Umzug wird der Riesenstollen am 6. Dezember durch die Altstadt verbracht, ehe Stollenmädchen Johanna Worm (17) ihn auf dem Striezelmarkt anschneiden darf.
Eine ganz besondere Ehre für sie, wie Johanna zu TAG24 sagte. Gemeinsam mit dem Schutzverband will sie an diesem Samstag 3300 Stollen à 10 Euro aus ihm an die Festgäste verteilen.
Zum guten Zweck! Nur wohin in diesem Jahr gespendet wird, war gestern nicht zu erfahren. Doch, wie die Stollenbacktradition selbst, bleibt das Geld in der Region.
Titelfoto: Montage: Steffen Füssel, Daniel Wagner/dpa

