Bett prüft den Schlaf, Fußboden bemerkt Stürze: Hightech-Apartment passt auf seine Bewohner auf
Dresden - Ein Boden, der merkt, wenn jemand stürzt. Ein Bett, das die Schlafqualität überwacht. Ein Sessel, der beim Aufstehen hilft. Und Schränke, die sich per Knopfdruck öffnen und den Inhalt herausfahren. Willkommen im "Smart Co Care Apartment" in Dresden-Bühlau – einer Wohnung, die so schlau ist, dass sie ihren Bewohnern das Leben leichter und sicherer machen kann.
"Die Idee war, genau die Probleme anzugehen, die im Alter am häufigsten auftreten – zum Beispiel Stürze", erklärt Projektbetreuer Mathias Klingner (45) von der HTW Dresden.
Deshalb stecken unter dem Bodenbelag Sensoren. "Wenn jemand fällt, registriert das System den Sturz und könnte automatisch einen Notruf absetzen." Gleichzeitig landen alle erfassten Daten in einer Datenbank. "So können wir auch Veränderungen im Alltag erkennen – vielleicht sogar früh eine Demenz."
Rund 100.000 Euro kostete der Umbau zur Hightech-Wohnung. Mehr als 20 Sensoren sind verbaut – vom Fensterkontakt bis zum intelligenten Pflegebett. Doch Klingner betont: "Es geht nicht darum, Menschen mit Technik zu überwachen. Wir wollen, dass sie sicher und möglichst lange selbstbestimmt wohnen können."
Für die Bewohner ist die Wohnung vor allem eins: praktisch. Christa Arnold (82) wohnt hier aktuell und schwärmt: "Die Bequemlichkeiten sind ideal. Vor allem, wenn man ein bisschen eingeschränkt ist, helfen viele Dinge – zum Beispiel Schränke, die man per Knopfdruck herunterlassen kann."
"Smart Co Care Apartment" in Dresden-Bühlau ist noch ein Forschungslabor
Auch Hausleiterin Katja Thiemann (53) ist überzeugt: "Es ist nicht nur ein Showroom. Die Zielgruppe kann es hier wirklich austesten."
Neben barrierefreier Küche, Bad und Toilette gibt es Details, die verblüffen: intelligente Lichtsysteme in der ganzen Wohnung und Möbel, die beim Hinsetzen oder Aufstützen nicht wegrutschen.
Noch ist das Ganze ein "Living Lab", ein lebendiges Forschungslabor. Doch schon bald könnte das Modell Schule machen.
Bewohnerin Arnold fasst zusammen, was die Technik am Ende wirklich bedeutet: "Ich war froh, das alles mal ausprobieren zu dürfen. Es macht den Alltag einfacher."
Titelfoto: Montage: Holm Helis

