In drei Jahren ist nicht viel passiert: Kommen Sozialwohnungen auch in andere Stadtteile?

Dresden - Ein Großteil von Dresdens Sozialwohnungen befindet sich in den Stadtteilen wie Gorbitz, Prohlis und Johannstadt. Ein Missstand, sagen Stadträte. Doch die Umverteilung kommt nur schleppend voran. Woran liegt das?

Vonovia-Sprecher Matthias Wulff (49). (Archivfoto)  © Holm Helis

Rund 11.000 Sozialwohnungen zählt die Landeshauptstadt, etwa 8200 davon werden von Vonovia verwaltet. Vor mehr als drei Jahren unterzeichnete das Bochumer Unternehmen mit dem Rathaus eine Absichtserklärung. Das Ziel: mehr sozialen Wohnraum in anderen Stadtteilen schaffen.

Seit der Vereinbarung wurden aber gerade einmal die Belegungsrechte von 79 Wohnungen umverteilt (weitere 125 sind geplant), fand SPD-Stadträtin Julia Hartl (40) per Anfrage heraus.

Ihr Parteikollege Vincent Seeberger (37) erklärt: "Die bisherige Umverteilung ist ein Tropfen auf den heißen Stein." Damit bleibe das Problem bestehen, dass Menschen mit geringem Einkommen in bestimmte Stadtteile gedrängt werden und sich dort soziale Probleme verschärfen.

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Die SPD werde deshalb weiter auf die Umsetzung der Erklärung mit der Vonovia pochen.

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Konzentration von Belegungsrechten historisch entstanden

Auch in Dresden-Prohlis ist der Anteil an Sozialwohnungen hoch. (Archivfoto)  © Christian Juppe

Vonovia-Sprecher Matthias Wulff (49) erklärte gegenüber TAG24: "Wir gehen die historisch entstandene Konzentration von Belegungsrechten in manchen Quartieren systematisch an - gemeinsam mit der Landeshauptstadt."

Die Mitarbeiter kämen voran, das Verfahren sei jedoch langwierig und herausfordernd: Umtragungen der Belegungsrechte müssten beispielsweise im Grundbuch eingetragen werden - und das sei mit vielen Voraussetzungen verbunden.

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