Sanierung lohnt nicht: Dresden will diese Kita schließen
Dresden - Noch vor 15 Jahren war Dresden Deutschlands Baby-Hauptstadt. Längst vorbei: Nun beschäftigt der anhaltende Geburtenrückgang die Verwaltung. Zum "nächstmöglichen Zeitpunkt" soll eine weitere Kita schließen. Dem Vorhaben muss der Stadtrat noch zustimmen.
Gemäß einer aktuellen Vorlage aus dem Geschäftsbereich Bildung, Jugend und Sport soll die kommunale Einrichtung "Plauener Kobolde" auf der Nöthnitzer Straße schon bald dichtgemacht werden. Eine bestehende Betriebserlaubnis läuft zum 31. Dezember aus.
Das Problem: Der Standort mit seiner denkmalgeschützten Villa benötige eine "grundhafte Sanierung der Sanitärräume sowie des gesamten Leitungssystems". Dafür müssten die Kita sowie zwei Wohnungen ausgelagert werden.
"Die zu erwartenden Investitionskosten in Höhe von circa 4,5 Millionen Euro sind vor dem Hintergrund der angespannten Haushaltslage und dem Rückgang der Platznachfrage im Stadtgebiet nicht zu vertreten, zumal die baulichen und räumlichen Bedingungen der pädagogischen Arbeit in der Einrichtung Grenzen setzen", so die Begründung.
In der Einrichtung seien im Februar 2025 bei einer Kapazität von 72 Plätzen nur noch 50 Kinder betreut worden. Mit Wechsel in das Schuljahr 2025/2026 würden 24 Kinder eingeschult - im darauffolgenden Jahr nochmals zwölf Kinder.
Hinzu kommt: "Im Stadtbezirk Plauen, explizit im Umfeld der Kita Nöthnitzer Straße 4, gibt es ausreichend freie Kapazitäten", betont die Stadt.
Auch Kita in Pieschen betroffen
Wegen massiv rückläufiger Belegungszahlen sei zum 11. August bereits die Pieschener "Integrationstagesstätte" auf der Maxim-Gorki-Straße geschlossen worden.
Einem gesamtstädtischen Bedarf von 28.658 Plätzen in der Altersgruppe unter sieben Jahren stünde aktuell ein Angebot von 32.170 Plätzen gegenüber, heißt es.
Die Eltern der betroffenen Einrichtungen wurden beziehungsweise werden noch informiert.
Die Stadt erklärt zudem, dass das bilinguale Sprachkonzept für hörende und gehörlose Kinder des Pieschener Standorts erhalten bleibt und künftig in der nahe gelegenen Kita "Kinderhaus Sonnenschein" auf der Weinböhlaer Straße seine Anwendung findet.
Titelfoto: Ove Landgraf

