Neue Verhandlungen laufen bereits: Drohendes Elbamare-Aus lässt auch Vereine bangen

Dresden - Gorbitz bangt um sein Elbamare. Die Sorgen sind begründet: Bereits im September wurde die Kündigung von Mitarbeitern bekannt. Im Haushaltsentwurf der Stadt für das Jahr 2025/26 finden sich keine Mittel für Kauf oder Sanierung des Bades. Kommt das Aus im März 2025, könnte das schwerwiegende Konsequenzen haben.

Für den gesamten Schwimmsport im Dresdner Westen ist der Badetempel von zentraler Bedeutung.
Für den gesamten Schwimmsport im Dresdner Westen ist der Badetempel von zentraler Bedeutung.  © imago/Sven Ellger

Denn das 1995 eröffnete Spaßbad (rund 66.000 Badegäste im Jahr 2023) ist eine tragende Säule für die Dresdner Vereinslandschaft. "Schließt das Elbamare, bedeutet das für unsere Trainingsgruppen der Jahrgänge 2014 bis 2017 eine Komplett-Einschränkung", erklärt Jens Böhmert.

Der 38-Jährige ist seit zwei Jahrzehnten Trainer bei den "Dresdner Delphinen", einer Kaderschmiede des Schwimmsports. "Von unseren 400 Vereinsmitgliedern drehen derzeit 130 Kinder in Gorbitz ihre Bahnen."

Woanders hin können sie nicht, die übrigen Schwimmbäder sind voll. Ein Beispiel: Würden durch eine Schließung die drei Trainingstage (Montag bis Mittwoch) wegfallen, bräuchte es als Ausgleich an der Freiberger Straße acht Bahnstunden (acht Bahnen für jeweils eine Stunde) pro Woche.

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"Das ginge nur, wenn dafür das öffentliche Schwimmen eingeschränkt wird", seufzt Böhmert, der neben seinem zeitintensiven Ehrenamt als Steuerberater tätig ist.

Jens Böhmert (M., 38) und seine Trainerkollegen hoffen, dass die Dresdner Delphine das Schwimmbad weiterhin nutzen können.
Jens Böhmert (M., 38) und seine Trainerkollegen hoffen, dass die Dresdner Delphine das Schwimmbad weiterhin nutzen können.  © Dresdner Delphine
30 Jahre nach seiner Eröffnung droht dem beliebten Spaßbad in Gorbitz das Aus.
30 Jahre nach seiner Eröffnung droht dem beliebten Spaßbad in Gorbitz das Aus.  © imago/Sven Ellger
Das Schulschwimmen könne zur Not in anderen Bädern durchgeführt werden, sagt die Stadt. (Symbolbild)
Das Schulschwimmen könne zur Not in anderen Bädern durchgeführt werden, sagt die Stadt. (Symbolbild)  © picture alliance/dpa

Dresdens Bildungsbürgermeister Donhauser möchte das Elbamare erhalten

Sucht dringend nach einer Lösung: Bildungsbürgermeister Jan Donhauser (55, CDU) verhandelt dieses Wochenende mit dem Eigentümer.
Sucht dringend nach einer Lösung: Bildungsbürgermeister Jan Donhauser (55, CDU) verhandelt dieses Wochenende mit dem Eigentümer.  © Thomas Türpe

Zumindest das Schulschwimmen sei im Falle einer Schließung gesichert, betonte Bildungsbürgermeister Jan Donhauser (55, CDU). Er möchte das Elbamare erhalten, verhandelt fortlaufend mit Eigentümer Johannes Tebroke (86).

Eine Frage des Geldes: Derzeit bezahlt Dresden pro Jahr zwei Millionen Euro Miete und 800.000 Euro an Betriebskosten. Zu viel aus Sicht des Rathauses. Kaufen und sanieren, mieten oder eine Übergangslösung: Noch liegen alle Optionen auf dem Tisch.

Das nächste Gespräch findet dieses Wochenende in Göttingen (Niedersachsen) statt. Tebroke sagte im Vorfeld zur TAG24: "Ich bin zuversichtlich."

Titelfoto: Montage: IMAGO/Sven Ellger, Thomas Türpe

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