Dresdens erste Wasserstoff-Zapfstelle: Hier wird der Tankwart wohl einen ruhigen Job haben

Dresden - Die erste geeichte Wasserstoff-Tankstelle Sachsens steht in Dresden. Auf die Kundenfrequenz dürfte sich das aber kaum auswirken. Tatsächlich gibt es in der Landeshauptstadt nach Auskunft der Kfz-Zulassungsstelle nur 18 zugelassene Wasserstoffautos. Wie viele in ganz Sachsen auf der Straße sind? Da ist auch das Kraftfahrzeugbundesamt in Flensburg überfragt.
An der H2-Tankstelle in der Wiener Straße in Dresden tanken bisher nur wenige Fahrzeuge.
An der H2-Tankstelle in der Wiener Straße in Dresden tanken bisher nur wenige Fahrzeuge.  © Thomas Türpe

Die Behörde unterscheidet (noch) nicht nach Bundesländern. Deutschlandweit sind es insgesamt 2269 Fahrzeuge (Stand: 1. Juli). "Die aktualisierten Zahlen gibt es an diesem Dienstag", so eine Sprecherin am Montag.

An der nun geeichten TotalEnergies Tankstelle in der Wiener Straße können laut Betreiber H2 Mobility nicht nur Autos (700 bar) tanken, sondern auch Nutzfahrzeuge (350 bar). Getankt wird in Kilogramm.

Am Montag kostete das Kilo H2 in Dresden 11 Euro (Pkw) bzw. 9,50 Euro (Lkw). Ein Kilo reicht grob für rund 100 Kilometer. Die einzigen weiteren (nicht geeichten) H2-Tanken im Freistaat befinden sich in Meerane (bei Zwickau) und Leipzig.

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Wasserstofftankstellen zu eichen ist gar nicht so einfach, "da Überprüfungsmöglichkeiten ihrer Messrichtigkeit erst entwickelt und getestet werden müssen", sagt Eckhard Steep, Direktor des Staatsbetriebs Mess- und Eichwesen.

Steeps "oberster Chef" ist übrigens Petra Köpping (65, SPD). Ihr Sozialministerium ist auch für Verbraucherfragen zuständig und damit für das Eichwesen.

Mehr Ladestellen für Elektroautos

In der Landeshauptstadt sind aktuell nur 18 mit Wasserstoff betriebene Fahrzeuge gemeldet.
In der Landeshauptstadt sind aktuell nur 18 mit Wasserstoff betriebene Fahrzeuge gemeldet.  © 123rf/vchalup

Nutzer von Elektroautos in Sachsen finden nach einer Daten-Auswertung des Verbands der Automobilindustrie (VDA) immer leichter eine öffentliche Ladestation.

Im Freistaat ist das Ladenetz demnach in fast allen Regionen im Verhältnis zum E-Auto-Bestand besser ausgebaut als im Bundesschnitt.

Am besten steht Dresden da, wo auf einen Ladepunkt rechnerisch 11,1 E-Autos kommen. Danach folgen der Landkreis Zwickau (12,1) sowie Chemnitz (12,2) und Leipzig (12,6).

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Von den 13 sächsischen Regionen liegt nur der Kreis Nordsachsen mit 22,3 E-Autos je Ladepunkt etwas schlechter als der Bundesschnitt von rund 21.

Großes Aber: In Sachsen sind vergleichsweise wenig Stromer unterwegs. Zum 1. Juli waren hier nur rund 52.600 E-Autos registriert.

Titelfoto: Thomas Türpe

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