Mulde soll helfen: Hier wird Dresden zur Schwammstadt

Dresden - Ein Schmetterling tanzt von Blüte zu Blüte. Wildbienen summen umher. Hanna Witte (33) freut sich sichtlich über den Flugverkehr in dem Garten an der Tannenstraße in der Neustadt. "Dieser Garten gehört zu den insgesamt sechs Pilotmaßnahmen unseres Projektes 'Biodiverse Schwammstadt Dresden'", erklärt die Projektreferentin des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND).

Haben für das Projekt Hand in Hand gearbeitet: Hydrologin Sarah Hänel (35), Landschaftsarchitekt Max Georgi (33) und Hanna Witte (33, v.l.) vom BUND.
Haben für das Projekt Hand in Hand gearbeitet: Hydrologin Sarah Hänel (35), Landschaftsarchitekt Max Georgi (33) und Hanna Witte (33, v.l.) vom BUND.  © Petra Hornig

Herzstück der Maßnahme vor Ort ist eine sogenannte Versickerungsmulde, die angelegt wurde und wie ein Bächlein über die Wiese mäandert.

Die Mulde ist bepflanzt mit verschiedenen Stauden (zum Beispiel Sterndolden sowie Funkien).

Stapel von Totholz wurden darin abgelegt als Angebot für wohnungssuchende, hungrige und verspielte Insekten.

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Witte: "In der Mulde wird das Regenwasser von 600 Quadratmetern Dachfläche geleitet. Es versickert auf natürliche Weise im Boden. Gleichzeitig ist die Mulde ein Biotop, der einen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt leistet."

Die Naturschützerin zeigt das Regenrohr, das kreativ verlegt wurde, damit das Wasser vom Dach in die Versickerungsmulde fließt und nicht in die Kanalisation.
Die Naturschützerin zeigt das Regenrohr, das kreativ verlegt wurde, damit das Wasser vom Dach in die Versickerungsmulde fließt und nicht in die Kanalisation.  © Petra Hornig
Die bepflanzte Mulde nimmt in dem Garten eine Fläche von 60 Quadratmetern ein.
Die bepflanzte Mulde nimmt in dem Garten eine Fläche von 60 Quadratmetern ein.  © Petra Hornig

Dresden soll Regenwasser-Bewirtschaftung komplexer denken

Regenwasser ist eine Ressource, deren Nutzung bislang oft vernachlässigt wird.
Regenwasser ist eine Ressource, deren Nutzung bislang oft vernachlässigt wird.  © Imago

Mit seinen sechs Projekten will der BUND modellhaft zeigen, wie man in der Stadt auf natürliche Weise Regenwasser zurückhalten, speichern und nutzen kann.

Die Expertin: "Leben in der Stadt heißt, in einem massiv gestörten Wasserkreislauf zu leben. Dieser Sommer hat einmal mehr unterstrichen, dass wir uns im Umgang mit Regenwasser und Vegetation in der Stadt verändern müssen."

Versickerungsmulden, begrünte Dächer und Fassaden sowie Zisternen können einen Beitrag dazu leisten, den Wasserhaushalt klimafreundlich zu verbessern. Gleichzeitig kühlen sie die Stadt an heißen Tagen und entlasten in regenreichen Wetterlagen das potenziell überlastete Kanalnetz. "Ortsnaher Rückhalt von Niederschlag, Versickerung oder Verdunstung kann beide Extremsituationen, Mangel und Überschuss an Niederschlag, entschärfen", so Hanna Witte.

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Ihre Forderungen an die Stadt: Regenwasser-Bewirtschaftung komplexer im Sinne der Schwammstadt-Idee denken und Anreize schaffen, damit noch mehr Projekte dieser Art umgesetzt werden.

Titelfoto: Bildmontage: Petra Hornig (2)

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