Einst der erste Fernbahnhof: Hier soll Dresdens grünster Stadtteil entstehen

Dresden - Im Jahr 1839 war der Leipziger Bahnhof der Zielbahnhof für die erste deutsche Ferneisenbahn. 183 Jahre später werden nun die Weichen für eine weitere Premiere gestellt.

Am Leipziger Bahnhof kam einst die erste deutsche Ferneisenbahn an.
Am Leipziger Bahnhof kam einst die erste deutsche Ferneisenbahn an.  © Deutsche Fotothek

An dem historischen Ort soll auf einer Fläche von 27 Hektar Dresdens erster klimaneutraler Stadtteil entstehen. Und die Dresdner haben die Möglichkeit mitzuentscheiden, wie dieser aussehen soll.

Durch den Grundstückstausch von Globus und der SachsenEnergie bestehe die "besondere und einmalige Chance, einen neuen Stadtteil entstehen zu lassen", sagt Baubürgermeister Stephan Kühn (42, Grüne).

Dabei wolle man "zeigen, wie Klimaneutralität geht" und "neue Maßstäbe setzen". Am Anfang dieser Quartierentwicklung steht zunächst ein umfangreicher Beteiligungsprozess, in dem die Interessen von Eigentümern, derzeitigen Nutzern, der Stadtgesellschaft und der Verwaltung unter einen Hut gebracht werden sollen.

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Den Auftakt bildet eine öffentliche Videokonferenz am Freitag, für die sich bereits mehr als 250 Interessierte angemeldet haben. Dort sollen die Ziele und das Verfahren vorgestellt und erste Anregungen dazu aufgenommen werden.

Auf dem 27 Hektar großen Areal am Alten Leipziger Bahnhof soll ein neues Quartier entstehen.
Auf dem 27 Hektar großen Areal am Alten Leipziger Bahnhof soll ein neues Quartier entstehen.  © Steffen Füssel

Bis Bagger anrollen, wird es noch dauern

Baubürgermeister Stephan Kühn (42, Grüne) will die bestehende Nutzung nicht verdrängen.
Baubürgermeister Stephan Kühn (42, Grüne) will die bestehende Nutzung nicht verdrängen.  © Petra Hornig

Bis 4. Februar können sich Interessierte außerdem unter dresden.de/alter-leipziger-bahnhof bewerben, in einer Begleitgruppe mitzuarbeiten. Das 48-köpfige Gremium setzt sich aus Vertretern der Stadtverwaltung, Politik, Eigentümerschaft, Fachbehörden, Interessensgruppen sowie der Bevölkerung zusammen.

Am Ende des anderthalb Jahre dauernden Prozesses soll ein Konzept für den neuen Stadtteil stehen, das von möglichst vielen getragen wird. Auf dieser Basis sollen dann die planungsrechtlichen Voraussetzungen für das Bauen in Form eines oder mehrerer Bebauungspläne geschaffen werden.

Bis die ersten Bagger anrollen, wird es also noch dauern. Ein Termin, wann das neue Viertel fertig ist, lasse sich deshalb nicht seriös nennen, so Kühn: "Das ist ein Prozess für die nächsten zehn bis 20 Jahre."

Titelfoto: Bildmontage: Steffen Füssel/Petra Hornig

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