Einsturzgefahr am Dresdner Hauptbahnhof! Das Geheimnis des alten Post-Tunnels

Dresden - Nicht immer müssen es Fliegerbomben aus dem Zweiten Weltkrieg sein, die Dresdens Vergangenheit schlagartig in unsere Gegenwart holen.

Wachsame Nachbarn: Die Deutsche Bahn machte die Stadt auf den instabilen Tunnel aufmerksam.
Wachsame Nachbarn: Die Deutsche Bahn machte die Stadt auf den instabilen Tunnel aufmerksam.  © Steffen Füssel

Das Tiefbauamt hat jetzt einen Teil der Bayrischen Straße (Höhe Hausnummer 8) westlich des Hauptbahnhofs auf unbestimmte Zeit gesperrt.

Hintergrund: Der Abschnitt eines geheimnisvollen Kurier-Tunnels zwischen Bahnhof und altem Postamt droht einzustürzen.

Seit dem 19. Jahrhundert wurden hier Postsendungen und Pakete mit Karren und Waggons zu den Bahnsteigen gebracht, vermutet man.

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Zwischenzeitlich war der Tunnel als potenzieller Flucht- und Rettungsweg für Zugpassagiere im Gespräch. Aus dem Tiefbauamt heißt es, man wurde von der DB-Netze auf den Tunnel aufmerksam gemacht.

Amtsleiterin Sabine Prüfer: "Die Sperrung des Abschnitts ist wegen des schlechten Zustands der Unterführung unumgänglich."

Den Eigentümer kennt man im Rathaus noch nicht. Nur über die Kellerräume des Hauptbahnhofs ist der postalische Geheimgang noch zu erreichen. Auf der gegenüberliegenden Seite der Straße befindet sich heute ein Bürogebäude.

Eigentümer unbekannt: Der alte Post-Tunnel unter der Bayrischen Straße und dem Hauptbahnhof (Foto von 2017)
Eigentümer unbekannt: Der alte Post-Tunnel unter der Bayrischen Straße und dem Hauptbahnhof (Foto von 2017)  © Rene Meinig
Keine Vollsperrung nötig. Der Verkehr fließt weiterhin ganz normal auf der Bayrischen Straße.
Keine Vollsperrung nötig. Der Verkehr fließt weiterhin ganz normal auf der Bayrischen Straße.  © Steffen Füssel

Die gute Nachricht zum Schluss: Ursprünglich ging man im Tiefbauamt von einer Vollsperrung der Bayrischen Straße aus. Jedoch entschied man nach genauem Hingucken, den Straßenverkehr unter Hinzunahme der nahegelegenen Wendeanlage weiterlaufen zu lassen.

Titelfoto: Steffen Füssel

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