Noch mehr Chaos! "Extinction Rebellion" blockiert Berufsverkehr in Dresden

Dresden - Als wären Brücken-Einsturz und Vorweihnachtszeit für den Verkehr in Dresden nicht schon genug, gehen jetzt auch noch die Blockade-Aktionen von "Extinction Rebellion" weiter! Nach dreimonatiger Pause haben sich die Aktivisten am Donnerstagnachmittag wieder auf die Straße gestellt.

Kurz nach 16 Uhr startete die Blockade-Aktion von "Extinction Rebellion".
Kurz nach 16 Uhr startete die Blockade-Aktion von "Extinction Rebellion".  © Steffen Füssel

Gegen 16 Uhr versammelten sich etwa 13 Protestler am Hauptbahnhof, um anschließend den Verkehr im Rahmen einer angemeldeten Versammlung lahmzulegen.

Für sieben Minuten war jeweils eine Fahrtrichtung der Kreuzung Strehlener Straße/Fritz-Löffler-Straße dicht. Demonstranten verteilten Bonbons und Info-Flyer zur Klimakrise an Autofahrer.

Der Standort war dabei nicht zufällig gewählt. Am Friedrich-List-Platz hat SachsenEnergie seinen Hauptsitz.

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"Die kurze Verkehrsunterbrechung richtet sich gegen die klimapolitisch unambitionierten Ziele der SachsenEnergie", erklären die Aktivisten. Man fordere unter anderem die Veröffentlichung des Dekarbonisierungskonzepts.

Auch der bekannte Aktivist Christian Bläul (42, r.) war vor Ort.
Auch der bekannte Aktivist Christian Bläul (42, r.) war vor Ort.  © Steffen Füssel

Weiterer Protest angedroht

Der Protest richtete sich insbesondere gegen Versorger SachsenEnergie.
Der Protest richtete sich insbesondere gegen Versorger SachsenEnergie.  © Steffen Füssel

In einer Mitteilung äußert sich der Versorger zur Kritik: "Die SachsenEnergie-Unternehmensgruppe hat 2023 eine Strategie beschlossen, die den Weg zur vollständigen Dekarbonisierung und damit den zentralen Fahrplan in eine CO2-freie Zukunft im gesamten Versorgungsgebiet beschreibt."

Entscheidend seien dabei die Nutzung industrieller Abwärme im Fernwärmesystem und die vorgezogene Umrüstung der Erzeuger auf den Einsatz von Wasserstoff.

"Eine vollständige Dekarbonisierung bis 2035 ist technisch möglich, aber von zahlreichen weiteren Faktoren abhängig, die zum großen Teil von SachsenEnergie nicht direkt beeinflussbar sind", heißt es.

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Ob diese Aussagen von "Extinction Rebellion" positiv angenommen werden, bleibt abzuwarten.

Weiterer Protest könnte jedenfalls schon bald kommen: "Sollte SachsenEnergie weiterhin so wenig klimapolitischen Fortschritte präsentieren, planen die Aktivisten gemeinsam mit Fridays for Future bereits weitere Aktionen, unter anderem beim Neujahrsempfang", so die Ankündigung.

Titelfoto: Steffen Füssel

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