Dresden - Für das Aufstellen teurer Fahrradzähler an der St. Petersburger Straße wurde Verkehrsbürgermeister Stephan Kühn (45, Grüne) mit Kritik bombardiert. Jetzt verteidigt auch die Stadtspitze die Entscheidung.
Auf sechs Seiten erklärt OB-Vize Jan Donhauser (56, CDU) in Vertretung für OB Hilbert (53, FDP) auf Anfrage von CDU-Stadtrat Steffen Kaden (54), warum Geld für Fahrradbarometer an der St. Petersburger Straße gut investiert ist.
Rund 90.000 Euro (städtischer Eigenanteil: rund 31.470 Euro) kosten die beiden Zähler hier. Vier weitere Standorte (städtischer Eigenanteil: 162.750 Euro) sind geplant.
"Die Maßnahme ist im Vergleich zu klassischen Infrastrukturprojekten kostengünstig", erklärt der OB-Vize. Zugleich erziele sie eine "hohe öffentliche Sichtbarkeit", könne radelnden Verkehrsteilnehmern vermittelt werden, "Teil eines wachsenden Trends zu sein".
Nicht das einzige Argument: Die von den Zählern erhobenen Daten würden die "Transparenz städtischen Handelns" erhöhen, das "Vertrauen in eine faktenbasierte Verkehrspolitik" stärken.
Außerdem habe der Stadtrat in seinem Radverkehrskonzept 2017 selbst beschlossen, Zähler aufzustellen. Erst ab einem Schwellenwert von 250.000 Euro hätte das Rathaus den Stadtrat noch mal explizit um Zustimmung bitten müssen.