Wasserschäden in neu gebauter Sporthalle: Experten und Stadt stehen vor einem Rätsel
Dresden - Dieses Projekt sorgt für Rätsel: In der neu gebauten Zwei-Feld-Sporthalle der Friedrich-Wolf-Grundschule in Dresden-Langebrück tritt Feuchtigkeit im Boden auf. Bisherige Versuche zur Ursachenklärung blieben erfolglos. Der Betrieb kann nur eingeschränkt vonstattengehen.

"Anfang Oktober 2024 kam es kurz vor Fertigstellung des Gebäudes zu einem Leitungswasserschaden", beschreibt Sportbürgermeister Jan Donhauser (56, CDU) gegenüber TAG24 die Ausgangsproblematik.
Infolge einer undichten Verbindung an der Trinkwasserleitung in einer Trockenbauwand im Erdgeschoss sei unkontrolliert Wasser ausgetreten. Dieses hätte zwar nach kurzer Zeit gestoppt werden können, dennoch seien ein Hallenfeld sowie angrenzende Nebenräume in Mitleidenschaft gezogen worden.
"Im Zuge der Trocknungsmaßnahmen konnte zunächst eine Reduzierung der Feuchtigkeit in den betroffenen Fußbodenaufbauten festgestellt werden. Allerdings traten später erneut erhöhte Feuchtigkeitswerte auf", so Donhauser.
Bis heute bestehe das Problem. Alle Probeöffnungen unter gutachtlicher Begleitung hätten keine Klarheit gebracht. "Sämtliche wasserführenden Leitungen des Trinkwasser-, Schmutzwasser- und Heizungssystems wurden wiederholt überprüft. Diese gelten nunmehr als technisch dicht, sodass ein weiterer Schaden durch diese Leitungen ausgeschlossen werden kann."
Der Fokus richte sich nun auf einen möglichen unkontrollierten Eintritt von Grundwasser im Bereich der Bodenplatte. "Nach Abschluss der Untersuchungen wird auf Basis der Ergebnisse eine detaillierte Sanierungsplanung erfolgen", sagt der Politiker.


Ortsvorsteher Christian Hartmann: "Künstliche Empörung hilft nicht weiter"

Infolge der Komplikationen steht derzeit nur ein Hallenfeld für den Schulsport zur Verfügung.
Langebrücks Ortsvorsteher Christian Hartmann (51, CDU) bezeichnet diesen Umstand als "sehr bedauerlich", betont jedoch auch: "Bei aller Betroffenheit darüber hilft künstliche Empörung nicht weiter." Die Stadt sei sichtlich bemüht, die Ursache zu finden.
"Für Vereine ist eine Nutzung bisher ausgeschlossen", sagt Hartmann. Als Alternative dürfe unter anderem das Bürgerhaus genutzt werden. "Dies ist für uns jedoch mit zusätzlichen Reinigungskosten im vierstelligen Bereich verbunden."
Die Ausweichlösung werde derzeit vom Turnverein und dem Kegel-/Tischtennisverein in Anspruch genommen.


Insgesamt zweieinhalb Jahre dauerten Bau der Sporthalle und die anschließende Beseitigung von Wasserschäden. Letzteres musste der Verursacher zahlen (Kosten bislang: 40.000 Euro). Insgesamt wird das Projekt mit circa 8,5 Millionen Euro (davon rund 2,8 Millionen Euro Förderung durch Bund) kalkuliert.
Titelfoto: Montage: Christian Juppe Photography, Landeshauptstadt Dresden