Großes Baumfällen im Großen Garten: So viele Stämme müssen weichen

Dresden - Gefällte Bäume, zersägte Stämme, Baumstümpfe - wohin das Auge schaut. Wer durch den Großen Garten spaziert, kann es wirklich nicht übersehen. Und auch nicht überhören. Irgendwo kreischt immer eine Kettensäge. Seit Oktober wurde der Stadtpark rigoros "ausgedünnt". In bisher nicht gekanntem Umfang. Hunderte Bäume wurden bis heute gefällt.

Jörg Kirchner von der Firma City Forst rückt einer Robinie mit der Kettensäge zu Leibe.
Jörg Kirchner von der Firma City Forst rückt einer Robinie mit der Kettensäge zu Leibe.  © Thomas Türpe

Der Gartenmeister des Großen Gartens, Michael Methner, weiß es genau: "Seit 1. Oktober wurden 316 Bäume gefällt. Es handelt sich dabei insbesondere um die Baumarten Ahorn, Rotbuche, Stieleiche und Linde."

Betroffen ist das ganze Areal. Ob am Carolaschlößchen, am Palaisteich oder am Parktheater - allerorts leuchtet das helle Holz frisch abgesägter Baumstämme.

"Aufgrund der extremen Wetterereignisse der letzten Jahre wie Trockenheit oder Herbststürme hat sich der Gesundheitszustand der Bäume erheblich verschlechtert", erklärt Methner.

Dresden: 17-Jähriger stellt sich nach Angriff auf SPD-Politiker Matthias Ecke
Dresden Lokal 17-Jähriger stellt sich nach Angriff auf SPD-Politiker Matthias Ecke

Er erinnert unter anderem an den letzten großen Sturm - "Ignatz" fegte erst Ende Oktober 2021 mit über 100 km/h durch Dresden - nicht ohne Schäden zu hinterlassen.

Der Weg ist zur Sicherheit der Spaziergänger gesperrt.
Der Weg ist zur Sicherheit der Spaziergänger gesperrt.  © Steffen Füssel
Die Warnung ist eindeutig: Bäume könnten umstürzen.
Die Warnung ist eindeutig: Bäume könnten umstürzen.  © Steffen Füssel
Dicke, abgesägte Äste stapeln sich unweit des Biergartens "Paul Rackwitz - Neue Welt".
Dicke, abgesägte Äste stapeln sich unweit des Biergartens "Paul Rackwitz - Neue Welt".  © Steffen Füssel
Ein Baumstumpf an der Querallee mit Blick aufs Palais.
Ein Baumstumpf an der Querallee mit Blick aufs Palais.  © Katrin Koch
Gartenmeister Michael Methner.
Gartenmeister Michael Methner.  © René Einig

Gehölze sollen Klimaveränderungen angepasst werden

Bereichsleiter Claudius Wecke plant Baumschulen in Pillnitz und im Großen Garten.
Bereichsleiter Claudius Wecke plant Baumschulen in Pillnitz und im Großen Garten.  © Marko Förster

"Daraus resultiert die hohe Zahl der Baumfällungen. Um keine Lücken im Bestand des Großen Gartens zu bekommen, werden aber kontinuierlich Bäume nachgepflanzt."

Den Baumnachwuchs will die Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen GmbH langfristig selbst heranziehen. "Aus Mitteln des Bundesförderprogramms 'Klimawandel in historischen Gärten' planen wir gerade die Wiedereinrichtung von Baumschulen und Gehölzanzuchtflächen im Großen Garten und im Schlosspark Pillnitz", erklärt Claudius Wecke, Bereichsleiter Gärten.

In diesen Baumschulen sollen Gehölze heimischer und nicht heimischer Arten herangezogen werden, die den Standorten angepasst sind und sich als widerstandsfähig gegenüber Klimaveränderungen erweisen.

Dresden: Neue "emmy"-Mopeds in Dresden: So funktionieren die Roller
Dresden Lokal Neue "emmy"-Mopeds in Dresden: So funktionieren die Roller

"Parkeigene Gehölze mit besonderen genetischen Eigenschaften oder besonderer Bedeutung für die Gärten sollen vermehrt und Versuche mit klimagerechten Ersatzbaumarten vorgenommen werden", so Wecke.

Titelfoto: Bildmontage: Thomas Türpe/Marko Förster

Mehr zum Thema Dresden Lokal: