Großes Baumfällen im Großen Garten: So viele Stämme müssen weichen
Dresden - Gefällte Bäume, zersägte Stämme, Baumstümpfe - wohin das Auge schaut. Wer durch den Großen Garten spaziert, kann es wirklich nicht übersehen. Und auch nicht überhören. Irgendwo kreischt immer eine Kettensäge. Seit Oktober wurde der Stadtpark rigoros "ausgedünnt". In bisher nicht gekanntem Umfang. Hunderte Bäume wurden bis heute gefällt.

Der Gartenmeister des Großen Gartens, Michael Methner, weiß es genau: "Seit 1. Oktober wurden 316 Bäume gefällt. Es handelt sich dabei insbesondere um die Baumarten Ahorn, Rotbuche, Stieleiche und Linde."
Betroffen ist das ganze Areal. Ob am Carolaschlößchen, am Palaisteich oder am Parktheater - allerorts leuchtet das helle Holz frisch abgesägter Baumstämme.
"Aufgrund der extremen Wetterereignisse der letzten Jahre wie Trockenheit oder Herbststürme hat sich der Gesundheitszustand der Bäume erheblich verschlechtert", erklärt Methner.
Er erinnert unter anderem an den letzten großen Sturm - "Ignatz" fegte erst Ende Oktober 2021 mit über 100 km/h durch Dresden - nicht ohne Schäden zu hinterlassen.





Gehölze sollen Klimaveränderungen angepasst werden

"Daraus resultiert die hohe Zahl der Baumfällungen. Um keine Lücken im Bestand des Großen Gartens zu bekommen, werden aber kontinuierlich Bäume nachgepflanzt."
Den Baumnachwuchs will die Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen GmbH langfristig selbst heranziehen. "Aus Mitteln des Bundesförderprogramms 'Klimawandel in historischen Gärten' planen wir gerade die Wiedereinrichtung von Baumschulen und Gehölzanzuchtflächen im Großen Garten und im Schlosspark Pillnitz", erklärt Claudius Wecke, Bereichsleiter Gärten.
In diesen Baumschulen sollen Gehölze heimischer und nicht heimischer Arten herangezogen werden, die den Standorten angepasst sind und sich als widerstandsfähig gegenüber Klimaveränderungen erweisen.
"Parkeigene Gehölze mit besonderen genetischen Eigenschaften oder besonderer Bedeutung für die Gärten sollen vermehrt und Versuche mit klimagerechten Ersatzbaumarten vorgenommen werden", so Wecke.
Titelfoto: Bildmontage: Thomas Türpe/Marko Förster