Zwischen Neustädter Markt und Carolaplatz: Rathaus plant neuen Boulevard!

Dresden - Zwischen der Dresdner Neustadt und der Elbe verläuft eine vierspurige Verkehrsachse. Damit diese breite Trasse in Zukunft mehr verbindet als trennt, möchte die Stadt den Bereich in einen grünen Boulevard verwandeln.

Ein Boulevard in der Neustadt: Das Rathaus möchte den Straßenraum zwischen Carola- und Palaisplatz neu gestalten.
Ein Boulevard in der Neustadt: Das Rathaus möchte den Straßenraum zwischen Carola- und Palaisplatz neu gestalten.  © Ove Landgraf

Die Pläne dürften insbesondere Fußgänger und Radfahrer erfreuen. Denn zwischen der Köpcke- und Großen Meißner Straße ist vorgesehen, dem Autoverkehr pro Fahrtrichtung jeweils nur noch eine Spur zuzugestehen.

Dadurch bekommen die übrigen Verkehrsteilnehmer mehr Platz. Die Straßenbahn soll weiter in der Straßenmitte verlaufen. Doch im Mittelpunkt des Vorhabens steht eigentlich etwas anderes.

"Wir möchten hier weg vom reinen Verkehrsraum", erklärte Baubürgermeister Stephan Kühn (44, Grüne). Ziel ist es, den "städtebaulichen Zusammenhang" zwischen der Neustadt und dem neu zu errichtenden Königsufer wiederherzustellen.

Dresden: Als Anhänger getarnt: Hier steht Dresdens neuer Super-Blitzer!
Dresden Lokal Als Anhänger getarnt: Hier steht Dresdens neuer Super-Blitzer!

In Verbindung mit mehr Bäumen und Hochbeeten könnte der Bereich zwischen Carolaplatz, Neustädter Markt und Palaisplatz so wiederbelebt werden.

Aber hätte diesen Zweck nicht auch ein Auto-Tunnel erfüllen können? Nein, sagten die Vertreter des Rathauses gestern. "Ein Tunnel wäre finanziell ein Fass ohne Boden", erklärte Kühn.

Tunnel am Neustädter Markt scheitert aus diesem Grund

Baubürgermeister Stephan Kühn (44, Grüne) stellte die Pläne am Mittwoch vor.
Baubürgermeister Stephan Kühn (44, Grüne) stellte die Pläne am Mittwoch vor.  © Ove Landgraf

Die beiden Tunnelrampen hätten einen enormen Platzanspruch. Und im Falle eines Hochwassers würde das parallel zur Elbe verlaufende Bauwerk vermutlich schnell volllaufen, mit verheerenden Folgen für die Technik.

Die Veränderungen sollen ab 2025 Schritt für Schritt und in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz geschehen. Zunächst verfolgt das Rathaus die Ideen im Rahmen einer integrierten Verkehrsplanung weiter. Später werden diese den Gremien des Stadtrats zur Diskussion und Entscheidung vorgelegt.

Titelfoto: Ove Landgraf

Mehr zum Thema Dresden Lokal: