Gulasch, Rouladen & Wurst: In Dresden eröffnet Sachsens erste vegane "Fleischerei"

Dresden - Ein Schwein und ein Kaninchen lachen auf der Fensterscheibe. Aus gutem Grund: Auf dem Neustädter Bischofsweg 20 gibt es kein Fleisch, für das Tiere ihr Leben lassen müssen. Denn hier öffnet am Samstag "Die vegane Fleischerei" - die erste in Sachsen!

Andreas Henning (32) beschriftet das Schaufenster der veganen Fleischerei. Sie öffnet wochentags von 11.30 bis 18 Uhr und samstags von 11.30 bis 16 Uhr.
Andreas Henning (32) beschriftet das Schaufenster der veganen Fleischerei. Sie öffnet wochentags von 11.30 bis 18 Uhr und samstags von 11.30 bis 16 Uhr.  © Holm Helis

Hinter der Theke - ein Männerquartett, erfahren im Umgang mit Lebensmitteln und Körperfett.

Nils Steiger (27) betreibt ein Fitness-Studio, Stephan Meyer-Götz (40) ist Kaffee-Experte, Daniel Quis (40, "Steffenhagen") und Andreas Henning (32, "Der dicke Schmidt") sind erfahrene Gastronomen. Und entspannte Voll- oder Teilzeit-Veganer.

"Ich liebe den Geschmack von Fleisch, aber möchte nicht mit den Konsequenten leben", sagt Nils. "Der Rattenschwanz, der an der Tierhaltung hängt, ist einfach eine Katastrophe", meint Andreas.

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Radikale Agitation liegt jedoch allen fern.

"Wir möchten Vorurteile gegenüber veganen Produkten abbauen. Wir freuen uns auf Kunden, die offen für andere Ernährungsweisen sind und etwas ausprobieren oder ihren Speiseplan ergänzen wollen", sind sich die Herren einig.

"Ganz ohne Chemie und Konservierungsmittel!"

Nils Steiger (27, r.) und Stephan Meyer-Götz (40) sind noch mit dem Aufbau der Regale beschäftigt.
Nils Steiger (27, r.) und Stephan Meyer-Götz (40) sind noch mit dem Aufbau der Regale beschäftigt.  © Holm Helis

Was bieten sie an? Frische Ware wie Sauerbraten, Gulasch, Rouladen, Aufschnitt - etwa 25 Produkte, die in den Küchen ihrer Lokale selbst hergestellt werden.

Vorwiegend aus Seitan (Weizen-Eiweiß), Gewürzen, Erbsenproteinen, Soja, Tofu und Pflanzenfarbstoffen.

"Ganz ohne Chemie und Konservierungsmittel", erklärt Nils.

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Würste, die etwas länger halten sollen, werden aus Litauen geliefert. Vorzüglicher Käse aus Cashewmilch kommt aus Frankreich.

Statt zu Salami oder Bierschinken greifen immer mehr Menschen zu veganem Aufschnitt.
Statt zu Salami oder Bierschinken greifen immer mehr Menschen zu veganem Aufschnitt.  © imago/epd
Bei Brat- oder Currywürsten ist eine vegane Variante schon bei den meisten Imbissen im Angebot.
Bei Brat- oder Currywürsten ist eine vegane Variante schon bei den meisten Imbissen im Angebot.  © picture alliance/dpa/dpa-tmn

Preislich sind die Produkte mit Bio-Fleischwaren zu vergleichen. Den Leberkäse auf die Hand gibt es für 4,50 Euro.

Titelfoto: Holm Helis

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