Hüllen am Residenzschloss gefallen: Dresdens Bibel-Comic ist fertig

Dresden - Nach jahrelanger Feinarbeit und künstlerischer Malerei sind die letzten Renaissance-Gemälde auf der Rückwand des mehrstöckigen Altans im Großen Schlosshof in Dresden endlich fertig. Besucher können somit noch vor der offiziellen Einweihung ab sofort die biblischen Fresken in voller Pracht bewundern.

Endlich wieder komplett zu sehen: die Fresken im Innenhof des Residenzschlosses.
Endlich wieder komplett zu sehen: die Fresken im Innenhof des Residenzschlosses.  © Eric Münch

Nach den Etagen zwei und drei erstrahlt nun auch das erste Stockwerk in altem Glanz. Das Gesamtwerk zeigt quasi eine Art Bibel-Comic, die Geschichte des Saulus aus dem Neuen Testament, der als Paulus zum Christentum bekehrt wurde - in Anlehnung an den Wechsel von Kurfürst Heinrich von Sachsen (1473 bis 1541) vom Katholizismus zum Protestantismus.

Die zweite Etage bildet Josef und Maria mit dem Jesuskind sowie die Heiligen Drei Könige ab. Ganz oben ist der Besuch der Königin von Saba beim König Salomon zu sehen.

Die Planungen für das große Kunstprojekt begannen bereits 2015.

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Seit vier Jahren arbeiteten sich insgesamt sieben Künstler kleinteilig voran und lernten dafür teils sogar alte Maltechniken neu: Die Farben für die Fresken wurden auf frischem Kalkputz an die Wand gebracht, denn: Auf trockenem Putz wären diese nicht mehr richtig eingezogen.

"Mal schaffen wir einen Kopf, mal ein Gewand pro Tag, arbeiten von früh bis nach Mitternacht", erklärte Restaurator und Bauforscher Matthias Zahn (61) während der Hochphase der Restauration.

Restaurator Matthias Zahn (60) mit Studien, historischen Dokumenten, Vorzeichnungen und Modellen zu dem Wandbild.
Restaurator Matthias Zahn (60) mit Studien, historischen Dokumenten, Vorzeichnungen und Modellen zu dem Wandbild.  © Eric Münch
Die Restauration dieses riesigen Wandschmuckes dauerten Jahre. Schon 2020 war Restauratorin Ulrike Hahn (52) am Atlan beschäftigt.
Die Restauration dieses riesigen Wandschmuckes dauerten Jahre. Schon 2020 war Restauratorin Ulrike Hahn (52) am Atlan beschäftigt.  © Holm Helis
Ein historisches Foto belegt, wie der Innenhof vor der Zerstörung aussah.
Ein historisches Foto belegt, wie der Innenhof vor der Zerstörung aussah.  © Repro: Holm Helis
Jahrelang war der Atlan für die Restauration eingerüstet.
Jahrelang war der Atlan für die Restauration eingerüstet.  © Holm Helis

Die Gemälde sind nun, trotz der noch bestehenden Absperrung im Innenhof, frei einsehbar. Wohl am 1. Dezember soll der Altan offiziell präsentiert werden.

Titelfoto: Eric Münch (2)

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