Jede vierte Stelle bedroht: Gehen Dresden die "BufDis" aus?

Dresden - Was bis 2012 der Zivi war, ist heute der BufDi (Bundesfreiwilligendienstler). Ein Großteil von ihnen sind junge Männer und Frauen, die sich zwischen Abitur und Studium ein Jahr lang für etwas "Sinnvolles" einsetzen wollen - meist im sozialen Bereich.

Freiwillig im Dienst: Anna-Lena Bader (19) und Dorothea Klose (20, v.l.) leiten Erste-Hilfe-Kurse bei den Johannitern.
Freiwillig im Dienst: Anna-Lena Bader (19) und Dorothea Klose (20, v.l.) leiten Erste-Hilfe-Kurse bei den Johannitern.  © Petra Hornig

In Dresden sind etliche Einrichtungen auf die Hilfe der engagierten Menschen angewiesen - und müssen sich jetzt doch Sorgen machen. Denn die Bundesregierung plant massive Einsparungen, jede vierte Stelle ist bedroht.

Einer der größten BufDi-Arbeitgeber sind die Johanniter. In der Neundorfer Straße in Leuben betreiben sie etwa ein Bildungszentrum. Dort leiten Anna-Lena Bader (19) und Dorothea Klose (20) als Freiwillige Ausbildungskurse für Erste Hilfe. Nur ein Beispiel für viele Tätigkeiten.

In ganz Sachsen beschäftigen die Johanniter derzeit 80 BufDis, Tendenz steigend. in Dresden sind derzeit nur zwei ihrer Stellen nicht besetzt. "Die Freiwilligendienste sind eine enorme Hilfe vor Ort, hier sollten wir nicht sparen", so Natalie Rossow (35), Sprecherin der Johanniter in Sachsen.

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Ihre Organisation verzeichnet derzeit sogar eine gesteigerte Nachfrage nach Betätigungsmöglichkeiten.

In wenigen Tagen beginnt das neue "BufDi"-Jahr

Im Seniorenheim sind BufDis genauso unerlässlich...
Im Seniorenheim sind BufDis genauso unerlässlich...  © picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild
... wie bei privater Altenpflege zu Hause.
... wie bei privater Altenpflege zu Hause.  © imago/photothek
Natalie Rossow (35), Sprecherin der Johanniter Sachsen, hat noch zwei Stellen in Dresden zu vergeben.
Natalie Rossow (35), Sprecherin der Johanniter Sachsen, hat noch zwei Stellen in Dresden zu vergeben.  © PR
Louise Hummel-Schröter (38) vom BUND war selbst mal BufDi und fand so zu ihrem Beruf. Nun sucht sie aktuell händeringend vier weitere Kräfte.
Louise Hummel-Schröter (38) vom BUND war selbst mal BufDi und fand so zu ihrem Beruf. Nun sucht sie aktuell händeringend vier weitere Kräfte.  © Holm Helis

Anders sieht's bei der Umwelt-Organisation BUND in der Kamenzer Straße in der Neustadt aus. Dort ist derzeit nur eine von fünf Freiwilligen-Stellen besetzt. Miguel Monteiro (30) aus Portugal bringt Grundschulkindern die Geheimnisse der Natur bei. Öko-Fortbildung ist ein zentrales Anliegen des BUND.

Louise Hummel-Schröter (38) hat selbst mal als BufDi bei der Umweltorganisation angefangen, jetzt ist sie dort als hauptamtliche Sprecherin tätig. Im Wettbewerb um Freiwillige tun sich kleinere Organisationen wie der BUND schwerer.

"Dabei bietet wir eine wunderbare Chance, ganz praktisch zu helfen", so Hummel-Schröder. Dazu gehören etwa die Pflege von Steuobstwiesen, das Gießen von dürrebedrohten Bäumen, aber auch Bienen-Fortbildungen in Kleingärten.

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In wenigen Tagen, zum 1. September, beginnt das neue "BufDi"-Jahr. In der Zeit des einjährigen Dienstes erhalten die Freiwilligen neben Urlaubstagen auch Fortbildungen und als Taschengeld monatlich 390 Euro. Infos: bundes-freiwilligendienst.de/bfd/sachsen.

Titelfoto: Petra Hornig

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