Kapelle des Residenzschlosses erstrahlt wieder in alter Pracht
Dresden - Seit 40 Jahren arbeiten Generationen von Handwerkern an der Rekonstruktion des im Krieg zerstörten Residenzschlosses. Mit der Fertigstellung der altehrwürdigen Schlosskapelle ist nun ein weiterer Meilenstein erreicht.
Hier musizierte einst das Gefolge der sächsischen Kurfürsten und Könige – und auch zur Schlüsselübergabe am Montag kam Politprominenz in die Altstadt.
Mit finanzieller Unterstützung des Bundes begann Anfang 2023 der Ausbau der Schlosskapelle zu einem modernen Veranstaltungsraum mit 270 Plätzen. Die Emporen und die Bogenarchitektur aus Naturstein wurden nach historischem Vorbild rekonstruiert, der Raum erhielt moderne Beleuchtungs- und Tontechnik.
Zwischen 2010 und 2013 bauten Fachleute das auffällige Schlingrippengewölbe ein. Die dafür notwendigen handwerklichen Techniken mussten größtenteils anhand mündlicher Überlieferungen wiederbelebt werden – ein weltweit bislang einzigartiger Vorgang.
Die Gesamtkosten für den Ausbau der Kapelle betragen 12 Millionen Euro, von denen der Bund etwa ein Drittel übernimmt. Am Samstag wird die Schlosskapelle von 10 bis 16.30 Uhr über die Staatlichen Kunstsammlungen für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht (Eintritt frei, Zugang über Hausmannsturm/Chiaverigasse).
Jede Menge Lob für Handwerker und Planer
Bei der Schlüsselübergabe überboten sich die anwesenden Politiker beinahe mit ihrem Lob für die Handwerker und Planer.
"Die Sachsen haben das Unmögliche möglich gemacht", sagte Kulturstaatsminister Wolfgang Weimer (61, CDU), der eigens aus Berlin anreiste. Finanzminister Christian Piwarz (50, CDU) betonte:
"Die Kapelle ist ein Gemeinschaftswerk und war – wie der Wiederaufbau des Dresdner Residenzschlosses – eine Generationenaufgabe."
"Das ist ein besonderer Tag für die sächsische Baukultur und die fantastische handwerkliche Arbeit der Steinmetzkunst", sagte Grünen-Politiker Thomas Löser (53).
Kulturministerin Barbara Klepsch (60, CDU) ergänzte: "Ich freue mich auf diesen Ort der Kunst und Begegnung. Hier werden Lesungen, Konzerte und Ausstellungen stattfinden."
Titelfoto: Fotomontage: Sebastian Kahnert/dpa//Norbert Neumann

