Vor 130 Jahren gepflanzt: Blutbuchen-Schwestern im Pillnitzer Park mussten sterben

Dresden - Sie rahmten den Eingang zum Pillnitzer Lustgarten, wie zwei Schwestern wachten sie majestätisch da, 130 Jahre lang. Nun fielen die zwei Blutbuchen der Klimakatastrophe zum Opfer: Wie das Schlösserland Sachsen auf TAG24-Nachfrage bestätigte, folgte die zweite ihrer Schwester am vergangenen Freitag in den Tod.

Von der 130 Jahre alten Buche bleibt nur noch der tote Stamm.
Von der 130 Jahre alten Buche bleibt nur noch der tote Stamm.  © Ove Landgraf

"Totholz und bruchgefährdete Kronenteile machten diese Entscheidung nötig", bedauert Schlösserland-Sprecherin Anita Radicke (38) den Verlust.

Gemeinsam trennten sie seit 1895 Lustgarten vom Berg- und Wasserpalais des Pillnitzer Schlossparks. Vor zehn Jahren traten erste Schäden auf.

Durch zunehmende Hitze und Trockenheit geschwächt, befielen schon bald Riesenporling und Blattlaus den altgedienten Baum. Im Jahr 2021, als ihre Blutschwester trockenheitsbedingt gefällt werden musste, hatte man noch mit einer Wurzelbehandlung versucht, wenigstens den einen Baum zu retten.

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Doch die 2000 Euro teure Maßnahme schlug fehl.

Blick auf Schloss Pillnitz.
Blick auf Schloss Pillnitz.  © picture alliance/dpa
Die toten Äste der Blutbuche wurden zur Gefahr für Schlosspark-Besucher.
Die toten Äste der Blutbuche wurden zur Gefahr für Schlosspark-Besucher.  © imago/Sven Ellger
Die erste tote Buche wurde zum Mahnmal für die Klimakatastrophe.
Die erste tote Buche wurde zum Mahnmal für die Klimakatastrophe.  © Ove Landgraf

Doch es kommt noch schlimmer: Zusammen mit dem Forstbotanischen Garten Tharandt hatte Schlösserland die vergangenen drei Jahre versucht, mit jungen Baumästen die beiden nachzuzüchten. Vergeblich, waren die doch bereits zu geschwächt.

"Wie genau mit dem Verlust der beiden für das Gartendenkmal prägenden Bäume nun umgegangen wird, muss noch entschieden werden", so Anita Radicke.

Titelfoto: Fotomontage: picture alliance/dpa//Ove Landgraf

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