Keine Party für diese Dresdner: Wir arbeiten in der letzten Nacht des Jahres
Dresden - Heute Nacht knallen die Korken und die Raketen steigen in den Himmel – 2025 ist Geschichte. Für viele heißt das: Sekt, Snacks und Feierlaune. Doch nicht alle dürfen die Nacht genießen. So wie diese sieben Dresdner, die in der Silvesternacht arbeiten, damit wir unbeschwert ins neue Jahr starten können.
Der Pyrotechniker
Mathias Kürbs (58) sorgt seit drei Jahren für das Feuerwerk am Dresdner Augustusmarkt. Er selbst blickt auf 38 Jahre Feuerwerks-Erfahrung zurück. Mit vier Leuten zu Silvester im Einsatz drückt er um Mitternacht den Startknopf. "Sobald das Feuerwerk losgeht, kann man es genießen – danach heißt es aufräumen und alles saubermachen."
Der Polizist
"Ab 0 Uhr geht’s richtig los", weiß Andreas Lötzsch (47), Hauptkommissar im Führungs- und Lagezentrum. Statt sonst rund 16 Notrufen pro Stunde klingeln die Leitungen in der Silvesternacht vier- bis fünfmal so oft. "Sachbeschädigungen, Körperverletzungen, Ruhestörung – von allem etwas." Zeit zum Anstoßen? Fehlanzeige. "Ein kurzes 'Gesundes Neues' über die Tische – dann geht’s weiter. Dafür ist zu viel los."
Der Busfahrer
Während andere feiern, sitzt Rick Engelmann (27) zum Jahreswechsel am Steuer. "Nachts sind viel mehr Leute unterwegs als sonst, und viele sind richtig dankbar." Um Mitternacht verbringt er die traditionelle Pause mit seiner Buslinie 68 auf der Leubnitzer Höhe. "Ein Kollege bringt Nudelsalat mit und wir stoßen mit Kindersekt an."
Die Kellnerin
Lena Menz (21) arbeitet seit vier Jahren im "Dresdner Aussicht Café & Restaurant". Silvester beginnt ihr Einsatz ab 15 Uhr, 90 Gäste werden erwartet. "Besonders ist natürlich die Stimmung und das Feuerwerk von hier zu sehen." Zu Mitternacht gönnt sich auch das Team einen Moment: "Wir gehen auf die Terrasse, schauen aufs Feuerwerk und stoßen an." Auch ihre Familie ist nicht fern, denn Lenas Eltern betreiben das Restaurant.
Der Wachmann
Fast jedes Silvester im Einsatz, seit 18 Jahren beim Sicherheitsdienst "Ihre Wache". Frank Friedrich (43) sorgt dieses Jahr im Schillergarten für Ordnung. "Wir sind die Leute, die im Schatten arbeiten. Wenn andere feiern, arbeiten wir." Seine Aufgaben: Einlasskontrollen und dafür sorgen, "dass alles ruhig bleibt". Die heiße Phase startet 0 Uhr. Zeit zum Durchatmen gibt es erst später.
Die Hebamme
Für Lisa Ritzau (28) ist Silvester ein Dienst mit ganz besonderer Stimmung. Schon ein paar Mal musste die Hebamme im Diakonissenkrankenhaus zum Jahreswechsel arbeiten. "Dafür hatte ich dieses Jahr Weihnachten frei. Das wechselt sich bei uns immer ab." Wenn sich die Möglichkeit ergibt, dann wird auch mit etwas Alkoholfreiem angestoßen. "Aber man ist natürlich ganz gespannt auf das Neujahrskind und muss für seine Patienten da sein."
Der Radiomoderator
Schon seit einigen Jahren verbringt Robert Drechsler (46) Silvester im Studio. Zum Jahreswechsel moderiert er bis 1 Uhr bei Radio Dresden. "Die Silvestershow ist während Corona entstanden und die Resonanz war so gut." Zuhörer können sich Songs wünschen und mit ihm ins neue Jahr feiern.
"Nach dem Countdown spiele ich ein paar Silvester-Klassiker und habe mal kurz Zeit mit meiner Familie zu telefonieren."
Titelfoto: Bildmontage: Petra Hornig, Ove Landgraf, Steffen Füssel