Dresden - Der sich seit Wochen im Hungerstreik befindende türkische Kurde Hamza A. (48) hat einen Nachfolgeantrag auf Asyl beim zuständigen Bundesministerium beantragt.
Das berichtete Bürgerrechtler Frank Richter (65) TAG24, nachdem er den 22 Kilo leichteren Schriftsteller im Abschiebeknast besuchte.
Seine Anwälte hätten nun alle Dokumente zusammen, die das "individuelle Verfolgungsschicksal" dokumentieren würden, so Richter weiter. Damit habe die zuständige Landesdirektion zuletzt Hamzas Abschiebung begründet.
Hamza, 2019 nach Deutschland gekommen, soll in die Türkei abgeschoben werden. Dort drohen ihm saftige Haftstrafen für die Unterstützung der PKK.
Der Schriftsteller hatte sich früher solidarisch mit der "Arbeiterpartei Kurdistan" gezeigt, die - jahrelang auch mit Waffengewalt - für einen kurdischen Staat kämpfte.
Hamza A. distanzierte sich von der PKK
Auf Nachfrage distanziert er sich heute klar: "Wenn ich mit der PKK zusammengearbeitet hätte, wäre ich doch nicht nach Deutschland geflohen, sondern in die Berge", zitiert Richter den Kurden. Dennoch sitzt er seit Juni in Abschiebehaft. Dort hat er zum wiederholten Mal versucht, sich umzubringen.
Wer suizidgefährdet ist, kann nicht abgeschoben werden. Laut Innenministerium werde er aber bereits ärztlich betreut und ist demnach "vollziehbar ausreisepflichtig": "Sein Asylantrag wurde bereits im Juli 2019 durch das zuständige BAMF abgelehnt", hieß es auf TAG24-Nachfrage. Ein Gericht habe das bestätigt.