Moritzburg Festival weiter auf Städte-Reise: Musikalischer Besuch in London
Moritzburg - Bei blendendem Wetter geht die diesjährige musikalische Weltreise des Moritzburg Festivals sommerlich-entspannt voran. Am Mittwoch gab es einen wahrlich beglückenden Konzert-Stopp in London.
Alles in Kürze
- Moritzburg Festival gastiert in London
- Streichquartett gedenkt verstorbener Förderin
- Seltene englische Kammermusik-Werke
- Konzert mit Werken von Holst, Smyth und Elgar
- Festival besucht nächste Wochenende Wien, Leipzig und Paris

Vor dem regulären Programm würdigte ein Streichquartett um Intendant Jan Vogler die Tags zuvor in Berlin verstorbene, langjährige Festival-Förderin Friederike "Rieke" Kübler und spielte zum Gedenken an sie Bachs "Air" als vorgeschaltetes Zusatzstück.
Im Zentrum des "London"-Konzertes blieben gleichwohl die drei annoncierten, womöglich nicht ganz so präsenten Werke aus der englischen Kammermusik-Literatur, die gerade ob ihrer wohl eher seltenen Aufführung umso eindrucksvoller wirken konnten. In der Gesamtheit ein höchst erquickliches Erlebnis.
Recht kurz und fröhlich zunächst das "Phantasy Quartet on British Folksongs" (1916) von Gustav Holst. Höchst romantisch im Anschluss das Streichquintett in E-Dur der Brahms-Zeitgenossin Ethel Smyth, erstmals 1883 im Leipziger Gewandhaus aufgeführt.
Smyth war, wie Cellist Oliver Herbert erklärte, eine frühe Kämpferin für Frauenrechte und Gay-Empowerment. Ihr Leben wohl so aufregend wie ihre Musik! Zum Abschluss das hinreißend interpretierte Klavierquintett A-Moll (1918) des Spätromantikers Edward Elgar, das aufwühlende Kriegserschütterung mit strahlender Hoffnung verbindet.
Ein Wunsch nach mehr
Nach diesem Konzert wünscht man sich künftig mehr englische Komponisten auf den philharmonischen Spielplänen Dresdens.
Als Nächstes besucht das Moritzburg Festival an diesem Wochenende Wien, Leipzig und Paris. Termine und Kartenverfügbarkeit: moritzburgfestival.de
Titelfoto: Oliver Killig