Container-Dorf mit Elbblick: Neue Unterkünfte für Geflüchtete sind fertig

Dresden - Wohnungen und Wohnheime für Geflüchtete bleiben in Dresden Mangelware. Dennoch muss die Landeshauptstadt auch dieses Jahr mehr als 2000 Menschen ein notdürftiges Zuhause bieten.

Eines der sechs Container-Dörfer Dresdens öffnet in Strehlen für geflüchtete Familien. Hier Aufnahmen einer Drohne.
Eines der sechs Container-Dörfer Dresdens öffnet in Strehlen für geflüchtete Familien. Hier Aufnahmen einer Drohne.  © Sebastian Kahnert/dpa

Dafür eröffnen fünf der insgesamt sechs geplanten Standorte für "mobile Raumeinheiten" (MRE), sprich Container, am kommenden Montag (dem 15. Januar).

Einer der Standorte: Das Containerdorf am Sachsenplatz. Dort sind Küche und Gemeinschaftsräume Richtung Käthe-Kollwitz-Ufer gelagert, sozusagen mit Elbblick.

Die Wohncontainer mit Etagenbetten im Zentrum des Camps, bieten Platz für 65 Männer und enthalten nur das Nötigste: "Die Unterbringung zeugt weiterhin von der Notlage, in der wir uns befinden. Aber es ist weitaus besser als ein Großraumzelt", bekundet Sozialbürgermeisterin Klaudia Kaufmann (46, Linke).

Die Wohncontainer sind rudimentär ausgestattet: Etagenbetten, Sitzmöglichkeiten, Schränke und W-LAN.
Die Wohncontainer sind rudimentär ausgestattet: Etagenbetten, Sitzmöglichkeiten, Schränke und W-LAN.  © Sebastian Kahnert/dpa
65 alleinreisende Männer sollen ab Montag in die Container am Sachsenplatz ziehen.
65 alleinreisende Männer sollen ab Montag in die Container am Sachsenplatz ziehen.  © Sebastian Kahnert/dpa

Insgesamt 505 Menschen erhalten so für die nächsten 24 Monate eine vorübergehende sichere Bleibe.

Tag des offenen Container-Dorfs

Sozialbürgermeisterin Kristin Klaudia Kaufmann (46, Linke) muss in diesem Jahr Platz schaffen für über 2000 Geflüchtete.
Sozialbürgermeisterin Kristin Klaudia Kaufmann (46, Linke) muss in diesem Jahr Platz schaffen für über 2000 Geflüchtete.  © Thomas Türpe

Zwei Unterkünfte (Niedersedlitz und Strehlen) sind dabei für geflüchtete Familien vorgesehen, vier Unterkünfte (Gorbitz, Seidnitz, Trachau, Johannstadt) für Alleinreisende: "Ziel ist es, die MREs in Zukunft in feste Wohnungen umzuwandeln, die in städtischem Besitz sind und in Notlagen genutzt werden können", stellt Baubürgermeister Stefan Kühn (43, Grüne) in Aussicht.

Fünf Container-Dörfer gehen am Montag in Betrieb, Niedersedlitz aufgrund von Restarbeiten später.

Für interessierte Bürger gibt es an allen Unterkünften einen Tag der offenen Tür: Mittwoch, 10. Januar von 16 bis 18 Uhr in der Geyerstraße 27 (Strehlen) und Löwenhainer Straße 27 (Seidnitz).

Bürgermeister Stefan Kühn (44, Grüne) versucht in Zukunft, die Container gegen feste Wohneinheiten zu tauschen.
Bürgermeister Stefan Kühn (44, Grüne) versucht in Zukunft, die Container gegen feste Wohneinheiten zu tauschen.  © Thomas Türpe

Tags darauf zur selben Uhrzeit in der Industriestraße 11 (Trachau), Altgorbitzer Ring 69 (Gorbitz) und Sachsenplatz 10 (Johannstadt).

Dresden braucht weitere 1700 Plätze

2125 geflüchtete Menschen haben voriges Jahr in Dresden eine Notunterkunft erhalten. Für dieses Jahr beläuft sich die Prognose aus dem Rathaus erneut auf rund 2200 Menschen.

Zurzeit sind 505 Plätze sicher etabliert: 144 Plätze für geflüchtete Familien in den Container-Dörfern in Strehlen und 152 in Niedersedlitz. Die Camps in Gorbitz, Seidnitz und Trachau bieten jeweils 48 Männern Unterkunft, Johannstadt am Sachsenplatz macht 65 Plätze möglich.

Bleiben rund 1700 Plätze, die in Dresden dieses Jahr noch bereitstellen muss.

Titelfoto: Fotomontage: Sebastian Kahnert/dpa//Sebastian Kahnert/dpa//Thomas Türpe

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