Dresden - Die alte Staatsoperette in Leuben ist nach dem Großbrand nicht zu retten. Dafür will das Rathaus das Areal nach jahrelangem Stillstand nun aber als "Dreiklang" entwickeln: Stadtteilhaus, Wohnungen und Sportanlage sollen entstehen.
Die Bürgerinitiative "Alte Operette - Leuben beleben" begrüßt die städtischen Pläne. "Das ist mehr, als wir uns erwartet hatten. Ein Stadtteilzentrum mit kultureller Belebung wäre im Sinne unserer Vorstellungen. Positiv auch die geplante Bürgerbeteiligung", so Rainer Kempe (82).
Doch was in der Theorie gut klingt, sei praktisch kaum umsetzbar, befürchtet die SPD. Der Verwaltungsplan sei Augenwischerei. Für ein Stadtteilhaus mit Bibliothek fehle der Stadt das Geld.
"Wenn wir das städtische Konzept beschließen, passiert wieder jahrelang nichts", argwöhnt SPD-Stadträtin Kristin Sturm-Karls (39). Darum wollen die Genossen bei ihrem eigenen Antrag bleiben: Der sieht vor, das gesamte Areal an private Investoren zu verkaufen und dafür eine Konzeptausschreibung vorzubereiten.
Es sei Ziel, altersgerechte Wohnungen zu schaffen. Auch ein Ortsteilzentrum für die Bürger soll es geben, allerdings sollte die Stadt sich nur einmieten, fordert sie.
Im September befassen sich die Gremien mit der Operetten-Zukunft
Auch Team Zastrow (TZ) kritisiert das Rathaus mit Blick auf den Zeitplan. So will Baubürgermeister Stephan Kühn (45, Grüne) erst in circa einem Jahr eine Konzeptausschreibung für die Veräußerung des Wohnraums präsentieren.
"Wenn wir jetzt wieder anfangen Konzepte zu erstellen, zu diskutieren und dann erst auszuschreiben, dann wird wieder ein Jahrzehnt ins Land gehen, ohne dass etwas passiert", sagt TZ-Stadtrat Matteo Böhme (43). "Das Grundstück muss jetzt in die Vermarktung."
In diesem Monat befassen sich die Gremien und später der Stadtrat mit der Operetten-Zukunft - Ausgang offen.