Betonwüste in Tolkewitz: Jetzt gibt's Streit um die Baum-Finanzierung
Dresden - Trotz hoher Kosten und Denkmalschutz-Bedenken sollen auf dem Vorplatz des Schulcampus Tolkewitz Bäume gepflanzt werden. Der Stadtbezirksbeirat Blasewitz bewilligte die Vorlage aus dem Rathaus jetzt mehrheitlich.

Beirat Hendrik Dietrich (55, Team Zastrow) schäumt. Auch er findet den Vorplatz aktuell trostlos.
Aber: "Sieben Jahre nach Eröffnung des Schulcampus den Vorplatz aufzureißen, um für eine halbe Million Euro 17 Bäume einzupflanzen, grenzt an Steuergeld-Verschwendung."
Dabei ist der Bezirk für Baumaßnahmen an Schulen eigentlich nicht zuständig. Aber das Amt für Schulen ist knapp bei Kasse, fragte deshalb den Stadtbezirk nach Unterstützung.
"Es ist schamlos, wie sich die Stadtverwaltung am Budget der untergeordneten Ebene bedient. Wenn wir im Herbst keine Mittel mehr haben, um die Weihnachtsfeier im Seniorenheim zu finanzieren, werden wir merken, dass das Geld bitter fehlt", sagt Dietrich.


Beirätin Grit Schwalbe (50, Grüne) versteht den Ärger, aber: "Der Vorplatz ist eine einzige Betonwüste ohne Beschattung, mit starker Überhitzung. Die Bäume hätte man damals natürlich günstiger haben können, allerdings war das an den Einwänden des Denkmalschutzes gescheitert."
Titelfoto: Bildmontage: Eric Münch, Ulrich Krüger Landschaftsarchitekten Dresden