Seit zwei Jahren in Betrieb: So viel haben die sieben Containerdörfer Dresden gekostet
Dresden - 2023 wurden in Dresden sieben Containerdörfer für die Unterbringung von Asylbewerbern errichtet.

Vor wenigen Tagen kündigte das Rathaus an, die sechs verbliebenen Standorte bis Jahresende schließen zu wollen.
Grund: Die Zuwanderungszahlen sind rückläufig, bewegen sich laut der Prognose für das laufende Jahr bei 800 Asylsuchenden sowie 100 Personen aus der Ukraine. Zum Vergleich: Im Krisenjahr 2023 waren es noch 2125 Flüchtlinge und Zuwanderer.
In der damaligen Notsituation ließ die Verwaltung auf stadteigenen Grundstücken die ersten mobilen Raumeinheiten (MRE) errichten. Zwischenzeitlich mussten auch Hotels zur Unterbringung der Menschen aus Ländern wie Syrien, Afghanistan oder Russland genutzt werden. Diese Hotelunterbringungen wurden im Frühjahr 2024 beendet.
Die Betroffenen erhielten anschließend wieder Plätze in Wohnungen und Heimen.
Container könnten künftig von der Kultur- und Kreativwirtschaft genutzt werden

Die noch stehenden Container-Siedlungen sind nur zu zwei Dritteln (326 von 505 Plätzen) belegt. Die höchste Auslastung erreicht der Standort am Sachsenplatz (Johannstadt) mit 80 Prozent. Am niedrigsten ist der Belegungsgrad in der Unterkunft an der Windmühlenstraße (Niedersedlitz) mit knapp 59 Prozent.
Anmietung und Betrieb der Unterkünfte verursachen erhebliche Kosten. Die jährlichen Gesamtausgaben für die sechs MRE-Standorte - inklusive Personal, Verpflegung und Sicherheitsdienst - belaufen sich auf rund elf Millionen Euro. Hinzu kommen Kosten für den Standort in Sporbitz, der zwischen April 2023 und März 2025 betrieben wurde (insgesamt 960.000 Euro). Alles in allem zahlte die Stadt damit rund 23 Millionen Euro für die Containerunterbringung.
Was passiert später mit den ausgedienten Blechbüchsen? Laut Rathaussprecher könnten jene am Sachsenplatz künftig für die Kultur- und Kreativwirtschaft oder für stadtteilbezogene Sozialarbeit genutzt werden. Die übrigen Container waren lediglich angemietet.
Titelfoto: Bildmontage: IMAGO/Sylvio Dittrich, Steffen Füssel