Weniger Geflüchtete in der Stadt: Dresden baut alle Containerdörfer ab
Dresden - Seit zwei Jahren gehören Asylcontainer in Dresden zum Stadtbild. Nun teilte die Verwaltung überraschend mit, die verbliebenen Standorte bis Jahresende schließen zu wollen. Grund: Die Zahl der Asylbewerber ist seit 2024 spürbar rückläufig.
Alles in Kürze
- Dresden schließt alle Containerdörfer bis Jahresende.
- Grund: Rückläufige Asylbewerberzahlen seit 2024.
- 1300 Asylbewerber erwartet für das laufende Jahr.
- Sechs Standorte werden geschlossen, darunter Niedersedlitz und Strehlen.
- CDU begrüßt die Ankündigung und sieht Einsparungspotenzial.

Für das laufende Jahr rechnet das Rathaus "nur" noch mit insgesamt 800 unterzubringenden Asylbewerbern sowie 100 Personen aus der Ukraine.
Im Krisenjahr 2023 waren es 2125 Flüchtlinge (2022: 1556). Als Reaktion auf den steigenden Flucht- und Migrationsdruck ließ die Verwaltung damals die ersten Container aufstellen.
In den betroffenen Stadtbezirken und Ortsteilen sorgten die Pläne mitunter für erhebliche Unruhen. Dass die letzten sechs Standorte – sogenannte Mobile Raumeinheiten (MRE) - bis Jahresende geschlossen werden, teilte Sozialbürgermeisterin Kristin Kaufmann (48, Linke) den Mitgliedern des Fachausschusses bereits am Dienstag mit.
Darunter fallen die größeren Containersiedlungen in Niedersedlitz (Windmühlenstraße, 152 Plätze) und Strehlen (Geystraße, 144 Plätze). Wegfallende kleinere Einrichtungen sind die Objekte in Gorbitz (Altgorbitzer Ring), Seidnitz (Löwenhainer Straße) und Trachau (Industriestraße) mit jeweils 48 verfügbaren Plätzen.


Zustimmung von Seiten der CDU

Auch der Standort in der Johannstadt (Sachsenplatz, 65 Plätze) wird demontiert. Wie hoch die Auslastung der einzelnen Objekte zuletzt war, ließ das Rathaus in der gestrigen Stellungnahme offen.
Stadtrat und CDU-Sozialpolitiker Thomas Lehmann (45) begrüßt die Ankündigung, sieht als Ursache für den Rückgang der Asylzahlen auch den politischen Kurswechsel in Berlin.


"Aus unserer Sicht bestand hier von jeher erhebliches Einsparungspotenzial", sagte er mit Blick auf die Kosten für Unterbringung, Sicherheitsdienste und Verpflegung.
Titelfoto: Fotomontage: Steffen Füssel//IMAGO/Sylvio Dittrich//Ove Landgraf