Dresden - Erst illegal, jetzt offiziell: Ende Juli malte das Widerstands-Kollektiv in einer Guerilla-Aktion einen Zebrastreifen auf die Glacisstraße in der Dresdner Neustadt.
Die Stadtverwaltung rückte prompt an und entfernte den von vielen Anwohnern ersehnten Übergang wieder.
Jetzt folgt die Überraschung: Genau an dieser Stelle will das Rathaus nun selbst einen Fußgängerüberweg anbringen!
Ausschlaggebend sei der Einsturz der Carolabrücke gewesen - und der dadurch deutlich gestiegene Verkehr auf der Glacisstraße.
Eine neue Bewertung der Lage habe stattgefunden: "Im Ergebnis plant das Straßen- und Tiefbauamt die Einrichtung eines Fußgängerüberweges in Höhe der vorhandenen Mittelinsel", so ein Rathaussprecher auf Anfrage. Also exakt dort, wo zuvor der illegale Zebrastreifen entfernt worden war.
Die Umsetzung sei bereits geprüft, gepinselt werde der offizielle Übergang aber erst im kommenden Jahr. Wie teuer die Maßnahme wird, sei Teil des laufenden Planungsprozesses.
Beim Widerstands-Kollektiv sorgt diese Wendung für Jubel. "Das ist ein Zeichen dafür, dass es sich lohnt, Impulse zu setzen, in der Hoffnung, dass sich Vernunft schließlich durchsetzt", sagt Sprecherin Katja Schreiner (58).