Müll einfach liegen gelassen: Abfall türmt sich an der Kiesgrube
Dresden - Leere Bierflaschen liegen im Gras. Die Überreste eines Picknicks gammeln vor sich hin. Plastiktüten, Imbissverpackungen & Co landen nicht im Mülleimer, sondern daneben. Abfall treibt ans Ufer.

Offenbar ist es vielen Ausflüglern, Badenden oder Partyfeiernden egal, wie sie das Landschaftsschutzgebiet verlassen. Die Leubener Kiesgrube ist regelmäßig vermüllt!
"Nach dem Wochenende oder heißen Sommerbadetagen sieht es hier echt schlimm aus", ärgert sich Martin Riedel (49), Chef der Wakeboard-Anlage. Was bei ihm antreibt, füllt regelmäßig große Müllsäcke.
Gastronom Nico Krüger (34) von der benachbarten "Camps Bay" schiebt nach: "Wir haben schon oft Leute verpflastert, die sich an Scherben geschnitten haben."
Abhilfe schaffen private Naturliebhaber und Initiativen. "Im Juli haben Schüler vom Gymnasium Tolkewitz zehn große Säcke mit Müll gefüllt."





Wie genau will Dresden die Situation verbessern?

Der Stadt ist das Müllproblem bekannt. Doch da das Baden in der Kiesgrube verboten ist und sich nur ein Teil der Fläche in städtischer Hand befindet, sind Engagement und Kontrollen begrenzt.
"Das Ordnungsamt kontrolliert anlassbezogen", so die Stadt und verweist auf das Stadtbezirksamt Leuben. Dieses bestätigt: "Amtsleiter Jörg Lämmerhirt ist mit den Fachämtern im ständigen Kontakt, um die Situation vor Ort zu verbessern."
Bloß wie? Das Umweltamt brachte Warn- und Verbotsschilder an - "leider werden diese missachtet oder durch Vandalismus beschädigt und entfernt", bedauert das Ortsamt. Wie auch die eingegrabenen Aschetonnen nur bedingt für den Müll genutzt werden.
"Das städtische Ufer wird von unseren Bürgerarbeitern sowie vom Haus- und Gemeindearbeiter mindestens einmal in der Woche gereinigt" - ein verstärkter Einsatz kann vom Ortsamt nicht geleistet werden. Und sollte eigentlich auch nicht nötig sein!
Titelfoto: Bildmontage: Norbert Neumann/Petra Hornig