Streit um kürzere Öffnungszeiten in Bürgerbüros
Dresden - Seit Anfang Juli gelten in den Dresdner Bürgerbüros neue Zeiten für die Vorsprache ohne Termin. Die Regelung stößt bei einer Fraktion im Rat auf Kritik.

Nur noch dienstags und donnerstags zwischen 13 und 16 Uhr - und das in den Sommerferien!
Auf den Bürgerämtern gibt es personelle Engpässe, legt die Verwaltung in einem Schreiben dar. Stellen sind unbesetzt, Mitarbeiter überlastet.
Um den Service weiter bestmöglich zu gestalten, sollen "die für die Bürger und die Verwaltung besser planbaren terminierten Vorsprachen gestärkt werden".
Neben der gestiegenen Einwohnerzahl (plus 30.000 Personen seit 2015) kamen weitere Herausforderungen hinzu, darunter die Abschaffung des Kinderreisepasses oder die Umstellung des Bundesmeldegesetzes.

Ferienzeit auch in der Stadtverwaltung Urlaubszeit?
TZ-Stadtrat Remo Liebscher (47) kritisiert: "Höhere Gebühren und immer mehr Mitarbeiter in der Stadtverwaltung führen nicht, wie man erwarten könnte, zu besseren Leistungen für die Bürger. Das Gegenteil ist der Fall."
Er fordert die Verwaltung auf, die Kürzungen der Öffnungszeiten rückgängig zu machen.
Diese Aufregung sei nicht nachvollziehbar, kontert CDU-Stadtrat Hans-Joachim Brauns (65). "Ferienzeit ist auch in der Stadtverwaltung Urlaubszeit. Zudem haben die Stadtratsfraktionen mit dem diesjährigen Haushaltsbeschluss dem Oberbürgermeister und somit den jeweiligen Bürgermeistern die Hausaufgabe mitgegeben, Personal so effizient wie möglich einzusetzen."
Grundsätzlich würden die Bürgerbüros eine hervorragende Arbeit leisten, so Brauns, der bei den Beschäftigten "einen reibungslosen Ablauf ohne Warteschlangen oder Problemen" beobachte.
Erstmeldung 5.17 Uhr, zuletzt aktualisiert 16.42 Uhr.
Titelfoto: Thomas Türpe