Studis stimmen im Verwaltungsrat für Erhöhung der Semesterbeiträge: "Ist uns extrem schwer gefallen"
Dresden - Trotz größeren Protests im Vorfeld haben die studentischen Mitglieder im Verwaltungsrat des Studentenwerks Dresden einer Erhöhung der Semesterbeiträge zugestimmt.

Ab kommenden Wintersemester wird der Semesterbeitrag für Studis der TU Dresden ganze 15 Euro teurer. Damit werden künftig 112,50 Euro anstatt der bisherigen 97,50 Euro fällig.
Auch Studenten der Dualen Hochschule Sachsen an den Standorten Bautzen und Riesa sind betroffen. Sie müssen ab dem nächsten Semester 18,03 Euro zahlen, nachdem sie zuvor gar keinen Semesterbeitrag zu löhnen hatten.
Das Besondere: Im Verwaltungsrat des Dresdner Studentenwerks haben auch die studentischen Mitglieder einer Erhöhung zugestimmt, obwohl sie erst am vergangenen Mittwoch zu einer lautstarken Demonstration durch Dresden mobilisiert hatten. Zuvor wurde bereits mit einer Pyro-Aktion auf den Balkonen zweier Studentenwohnheime vor einer Erhöhung der Beiträge gewarnt.
"Diese Entscheidung ist uns extrem schwer gefallen – aber keine Erhöhung hätte bedeutet, dass zentrale Angebote für Studierende akut gefährdet sind. Das konnten wir nicht zulassen", erklärte Stephan Rankl, Mitglied im Verwaltungsrat für den Studentinnenrat der HTW Dresden, in einer Mitteilung am Montag.
Der Studierendenrat betonte dabei, dass diese Entscheidung im Sinne der Kommilitonen getroffen worden sei, die es ansonsten deutlich "härter" hätte treffen können: "Mit massiven Angebotskürzungen in der sozialen Infrastruktur, insbesondere in der Beratung, und mit Preissteigerungen bei Mensaessen und Wohnheimmieten."
Weitere Erhöhungen nicht ausgeschlossen

Die nun beschlossene Erhöhung von 15 Euro für den Semesterbeitrag an Dresdner Exzellenzuniversität sei laut Studierendenrat zudem "vergleichsweise gering".
Im Vorfeld hatte man schließlich vor einer Erhöhung auf bis zu 370 Euro gewarnt. Auch aufgrund der vergangenen Demonstration sei dieser Extremfall abgewendet worden.
Eine weitere Anhebung könne jedoch nicht ausgeschlossen werden, wie Michael Rollberg, Geschäftsführer des Studentenwerks Dresden, bereits am vergangenen Freitag erklärte: "In Abhängigkeit von der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung und dem Verlauf der Haushaltsverhandlungen können deshalb weitere Erhöhungen der Semesterbeiträge oder Angebotseinschränkungen bzw. Schließungen von Einrichtungen in 2026 nicht ausgeschlossen werden."
Aus diesem Grund setzt der Studierendenrat seine Hoffnung auf die sächsische Landespolitik: "Die Beitragserhöhung ist ein Kompromiss in einer schwierigen Situation. Doch sie kann nur eine Übergangslösung sein. Der Freistaat Sachsen, die Abgeordneten im Landtag und insbesondere das SMWK müssen jetzt handeln, um die sozialen Angebote für Studierende langfristig zu sichern."
Titelfoto: Bildmontage: Thomas Türpe, Erik Töpfer