Überall tote Vögel: Tauben-Massaker in der Weißen Gasse
Dresden - Unter den Dächern der beliebten Gastromeile in der Weißen Gasse kam es zu einem traurigen Tauben-Massaker. Mehrere Vögel verendeten qualvoll auf dem Dachboden. Nun werden die Mieter mit den verwesenden Überresten alleine gelassen.
Über offene Fenster des denkmalgeschützten Hauses (in den 50er-Jahren nach dem Krieg errichtet) im schmucken Karree am Altmarkt (mit dem "Haus Altmarkt") gelangten die Tiere vor gut einem halben Jahr auf zwei Dachböden.
Später wurden die Fenster wieder geschlossen - zu dem Zeitpunkt waren aber offenbar noch Tauben im Inneren.
"Leider sind mindestens acht Tauben verhungert, haben Unmengen von Kot und Dreck hinterlassen und liegen seitdem als Kadaver auf dem Dachboden herum", sagt Mieter Detlev Puchta (75), der direkt darunter im sechsten Obergeschoss wohnt.
Sogar zerbrochene Eierschalen liegen herum. "Die Taubenkadaver vertrocknen immer mehr und die Böden sind nicht mehr zu betreten", sagt der Dresdner.
Seine Frau Stephanie (80) verärgert: "Wir können auch keine Wäsche mehr aufhängen. Seit etwa fünf Monaten habe sich nichts an dem unhygienischen Zustand geändert."
Endlich passiert etwas!
Natürlich hatten sich verschiedene Mieter wiederholt beschwert. Im Juni antwortete ein Vertreter der "Berlinhaus Verwaltung GmbH" (sitzt in Berlin), dass man mit dem örtlichen Reinigungsservice unzufrieden sei und diesem bereits gekündigt habe.
In Kürze werde ein neues Unternehmen zuständig sein. Doch auch danach passierte nichts.
TAG24 fragte bei den Berlinern nach. Man sei davon ausgegangen, dass die Reinigung nach dem Dienstleister-Wechsel bereits erledigt sei, erklärte ein Vertreter.
Man habe darum die Reinigungsfirma nochmals mit Dringlichkeit auf die Problematik hingewiesen und erwarte, dass die Entsorgung nunmehr zeitnah geschehe.
Und tatsächlich: Noch am gestrigen Dienstagnachmittag entfernte ein Mitarbeiter die Taubenkadaver. Am heutigen Mittwoch soll der Kot entfernt werden.
Damit künftig keine Tauben mehr eindringen können, hole man sich nun Angebote für entsprechende Gazefenster (Fliegengitter) ein.
Titelfoto: Norbert Neumann