Tierpatenschaften: Bei Sachsens Zoo-Freunden liegen "Fernbeziehungen" voll im Trend

Moritzburg/Hoyerswerda/Dresden - Sachsens Zoos und Tierparks verzeichneten durch die Pandemie ein Besucher-Minus - das ist die schlechte Nachricht. Die gute: Die Solidarität der Bevölkerung sorgte für eine massive Zunahme der Tierpatenschaften. Zumindest fast überall.
Kennt die Patenschaftsentwicklung: Ralf Leidel (72, r.) von den "Zoo-Freunden Dresden". Im November 2019 übergab er Zirkusdirektor Mario Müller Milano (71) eine Patenschaft für einen Löwen.
Kennt die Patenschaftsentwicklung: Ralf Leidel (72, r.) von den "Zoo-Freunden Dresden". Im November 2019 übergab er Zirkusdirektor Mario Müller Milano (71) eine Patenschaft für einen Löwen.  © Norbert Neumann

"Viele Menschen erzählen uns, dass sie Patenschaften zu Geburtstagen, aber auch zu Hochzeiten verschenken", sagt Carolin Werthschütz (35), Sachsenforst-Sprecherin.

Der sächsische Staatsbetrieb unterhält das Wildgehege Moritzburg, knapp 200 Tiere leben dort. "2020 wurden 27 Patenschaften vergeben, 2021 bereits 18 Patenschaften", weiß Werthschütz.

Letztere sind bereits so viele wie im ganzen Jahr 2019. Beliebt sind Minischweine (100 Euro) und Waschbären (150 Euro); keine Paten haben derzeit die Thüringer Waldziegen (100 Euro) und das weiße Damwild (300 Euro).

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Auch im Zoo Hoyerswerda bestätigt sich der Trend. "2020 wurden 56 Tierpatenschaften vergeben, 2019 waren es nur zehn. Gerade in den letzten Monaten gab es viele Menschen, die uns in dieser sehr schwierigen Situation mit Spenden und Tierpatenschaften unterstützt haben", erläutert Zooleiter Eugène Bruins (52).

Die Tierpatenschaften in Hoyerswerda beginnen bei 50 Euro für Vögel und Schlangen, am teuersten ist der Tiger (1 500 Euro). Am beliebtesten sind unter anderem die Erdmännchen (250 Euro).

Aber auch kleinere Tiere wie Bartaffen sind zu haben.
Aber auch kleinere Tiere wie Bartaffen sind zu haben.  © Zoo Dresden
Eugène Bruins (52) Zoo erfuhr viel Bürgerzuwendung - und verfünffachte seine Tierpatenschaften.
Eugène Bruins (52) Zoo erfuhr viel Bürgerzuwendung - und verfünffachte seine Tierpatenschaften.  © Henry Gbureck
In Hoyerswerda kann man auch für niedliche Gürteltiere Pate werden.
In Hoyerswerda kann man auch für niedliche Gürteltiere Pate werden.  © Zoo Hoyerswerda
Carolin Werthschütz (35) vom Sachsenforst freut sich über die vielen Patenschaften.
Carolin Werthschütz (35) vom Sachsenforst freut sich über die vielen Patenschaften.  © Sachsenforst
Stolze Thüringer Waldziegen sind noch zu vergeben.
Stolze Thüringer Waldziegen sind noch zu vergeben.  © Stefanie Blaß/Sachsenforst

Dresdner Zoo: Pandemie wirkte sich auf die Patenschaften aus

Sind sie nicht süß? Die putzigen Erdmännchen sind beliebte Patentiere in den Zoos und Tierparks des Freistaats.
Sind sie nicht süß? Die putzigen Erdmännchen sind beliebte Patentiere in den Zoos und Tierparks des Freistaats.  © Zoo Dresden/Hans-Fineart

Der Dresdner Zoo erlebte durch Corona einen Besucher-Aderlass von knapp einem Drittel: Letztes Jahr konnten nur 630.000 Besucher kommen, 2019 waren es noch 903.000.

Die Pandemie wirkte sich auch auf die Patenschaften aus. "Anfang 2020 war die Gebebereitschaft größer, das hat aber mit der zweiten Corona-Welle nachgelassen", erläutert Ralf Leidel (72), Präsident der "Zoo-Freunde Dresden".

Der Verein kümmert sich um die Patenschafts-Vergabe, pro Jahr sind es rund 200. Derzeit hat der Zoo Dresden 400 Tierpaten. Es gibt drei Preisklassen (25, 50 und 100 Euro), am günstigsten sind unter anderem Nacktmulle, am teuersten zum Beispiel Koalas. Für 200 Euro gibt es eine Paten-Plakette am entsprechenden Tiergehege.

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Gewöhnlicherweise laufen Tierpatenschaften für ein Jahr, oft sind mehrere pro Zoo- oder Tierparkbewohner möglich. Die meisten Paten bestehen auf ihre namentliche Nennung.

Titelfoto: Zoo Dresden/Hans-Fineart/Sachsenforst

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