Überall giftige Prozessionsspinner: Dresdner Rathaus gibt Tipps zum richtigen Umgang mit den Raupen

Dresden - Der Eichenprozessionsspinner breitet sich in Sachsen immer weiter aus. Auch in Dresden kommt er mittlerweile in großer Zahl vor, wie die Vorfälle der vergangenen Tage darlegen. Nun gibt die Stadtverwaltung Tipps, wie mit den haarigen Tierchen umzugehen ist. Und auch die Feuerwehr möchte einige Punkte klarstellen.

Nicht nur gefräßig, sondern auch giftig: Die haarigen Raupen des Eichenprozessionsspinners sorgen in Dresden derzeit für Aufregung.
Nicht nur gefräßig, sondern auch giftig: Die haarigen Raupen des Eichenprozessionsspinners sorgen in Dresden derzeit für Aufregung.  © Daniel Karmann/dpa

Der Eichenprozessionsspinner ist zwar winzig, doch hat es in sich: Seine giftigen Härchen lösen bei vielen Menschen zum Teil heftige allergische Reaktionen aus.

In der Landeshauptstadt genießt das Tier gerade die volle Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit. Erst am Donnerstag wurden im Waldpark mehrere Nester der giftigen Raupe entdeckt.

Am Sonntag musste die Dresdner Berufsfeuerwehr dann erneut ausrücken und im Bereich der Müllerbrunnenstraße die haarige Bedrohung absichern.

Dresden: Hygienealarm in Dresden: In diesen Asia-Restaurants wurden Schaben gefunden!
Dresden Lokal Hygienealarm in Dresden: In diesen Asia-Restaurants wurden Schaben gefunden!

Das Rathaus sah sich nun dazu veranlasst, der Dresdner Bevölkerung einige praktische Tipps zum korrekten Umgang mit den Tieren zu vermitteln.

In einer Erklärung weist die Stadtverwaltung aber darauf hin, dass nicht jede Raupe ein werdender Eichenprozessionsspinner ist.

So bestehen etwa sehr starke Ähnlichkeiten mit der Gespinstraupe, obwohl diese komplett ungefährlich ist und keinen Grund zur Panik bietet.

Das rät das Rathaus den Dresdner Bürgern

Hinweise, dass es sich um einen Eichenprozessionsspinner handelt, listet das Rathaus wie folgt auf:

  • Die Raupen befinden sich hauptsächlich auf Eichen
  • Sie sind tagsüber inaktiv und haben sich eingesponnen
  • Sie bewegen sich in der Dämmerung und Nacht wie aufgereiht zur Baumkrone zum Fressen
  • Sie sind behaart und nackt

Nach Angaben der Stadt wurden dieses Jahr noch keine bestätigten Fälle südlich der Elbe registriert.

Der Grund: Da die ausgewachsenen Falter schlechte Flieger sind, hält der Fluss sie bisher vom "Übersetzen" ab.

Prozessionsspinner entdeckt! Und nun?

Feuerwehr-Sprecher Michael Klahre (43) weist auf die Zuständigkeit des Amtes für Stadtgrün und Abfallwirtschaft hin.
Feuerwehr-Sprecher Michael Klahre (43) weist auf die Zuständigkeit des Amtes für Stadtgrün und Abfallwirtschaft hin.  © Steffen Füssel

Es gibt weder eine Melde- noch eine Bekämpfungspflicht für den Eigentümer des vom Prozessionsspinner befallenen Gehölzes.

Grundsätzlich gilt jedoch: Der Eigentümer eines Grundstücks, zu dem sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen oder Vereine zählen können, ist für den Umgang mit der Raupe selbst verantwortlich!

Bei besonderer Gefährdung durch Nester an Wegen, auf Spielplätzen oder anderen stark frequentierten Plätzen wird eine Entfernung durch Fachpersonal jedoch empfohlen.

Dresden: Keine Lust auf rechte Demo! "Tag des Widerstands" lockt nur etwas mehr als 200 Teilnehmer an
Dresden Lokal Keine Lust auf rechte Demo! "Tag des Widerstands" lockt nur etwas mehr als 200 Teilnehmer an

Zuständig für die Beseitigung der Raupen ist das kommunale Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft in Zusammenarbeit mit spezialisierten Firmen. Vorfälle des Prozessionsspinners sind dem Amt via E-Mail unter stadtgruen-und-abfallwirtschaft@dresden.de zu melden.

Die Bitte zur Meldung gilt ausschließlich für öffentliche Park- und Grünanlagen.

Nicht zuständig für die Beseitigung ist die Dresdner Feuerwehr! Sprecher Michael Klahre (43) stellt klar: "Das ist nicht die primäre Aufgabe der Feuerwehr. Einsätze über Sonn- oder Feiertage stellen die absolute Ausnahme dar."

Zwar nehmen die Kameraden nach Einschätzung der Situation und Absprache mit der Stadt Absperrungen vor. Die Entfernung obliege jedoch den Fachfirmen, so Klahre weiter.

Titelfoto: Daniel Karmann/dpa

Mehr zum Thema Dresden Lokal: