Überraschende Wende: Rathaus will Brunnen mit Spendengeldern sprudeln lassen
Dresden - Am Donnerstag wollten gleich mehrere Fraktionen im Stadtrat die Rettung der Brunnen-Saison beschließen. Dem kam das Rathaus nun zuvor, verkündete, warum die städtischen Wasserspiele plötzlich doch sprudeln können.

Rückblick: Aufgrund Geldmangels wollte Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen (59, Grüne) abgesehen von elf Trinkwasserstellen nur acht der städtischen 100 Brunnen anstellen - teils nur um zu testen, ob diese nach Reparaturen wieder funktionieren.
Natürlich hatte Jähnigen das nicht freiwillig so geplant. Doch nachdem die Stadträte den Haushalt beschlossen hatten, stellte OB Dirk Hilbert (53, FDP) neue Sparforderungen an alle Geschäftsbereiche.
Zusätzlich soll das Stadtgrünamt nach Willen Hilberts unerwartet auch den Betrieb des neuen Stadtforums stemmen. Das bereits auf 5,3 Millionen Euro gekürzte Jahresbudget des Amtes wird damit insgesamt um weitere rund zwei Millionen Euro belastet.
Zu viel, um die Brunnen für rund 310.000 Euro in Betrieb zu nehmen, zumal diese nicht als Pflichtaufgabe der Verwaltung gelten.
Aufnahme des Brunnenbetriebes wird vorbereitet

Bevor Team Zastrow, Linke und jüngst auch die PVP-Kooperation mit ihren Rettungs-Anträgen - eine Mehrheit für eine Variante galt als sehr wahrscheinlich - die Verwaltung am Donnerstag bei der Stadtratssitzung dennoch zum Anstellen der Brunnen verdonnern konnten (mit alternativer Finanzierung), kam diese dem Stadtrat jetzt zuvor.
"Die Aufnahme des Brunnenbetriebes wird bereits vorbereitet", teilte Jähnigen am Mittwochnachmittag mit. "Da die finanzielle Situation sehr angespannt ist, ist die Landeshauptstadt Dresden auch dankbar für die vielen Spendenzusagen für die Brunnen, die bei der Stadt eingegangen sind", sagte sie.
Das Geld soll aber nicht nur über Spenden eingesammelt werden. Auf Anordnung Hilberts werden jetzt im gesamten Geschäftsbereich der Umweltbürgermeisterin intensiv alle Sparmöglichkeiten geprüft.
Jähnigen: "Neben der Suche nach stadtinternen Mitteln werden derzeit Gespräche mit den potenziellen Spenderinnen und Spendern geführt, damit wir bald wieder unsere Brunnen sprudelnd genießen können."
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