Dresden - Rund 3200 Autos fahren pro Tag auf dem Bischofsweg durch die Neustadt. Am Sonntag war es dort ruhig. Denn Verkehrsaktivisten verwandelten die Kreuzung zur Kamenzer Straße in ein Freiluftwohnzimmer - Autos mussten draußen bleiben!
An Liegestühle, Kaffeekannen, Musikinstrumente und sogar an eine Tischtennis-Platte hatten die knapp 200 Teilnehmer gedacht.
Familien brachten ihre Kinder mit, eine Atmosphäre wie auf dem Flohmarkt. Und überall Transparente: Slogans wie "Leben statt Parken" oder "Du stehst nicht im Stau, du bist der Stau" waren zu lesen.
Versammlungsleiter Kai Witza (26) vom Verein Verkehrswende Dresden hatte die Demo angemeldet.
"Autos fahren hier durch einen Lebensraum", schilderte er TAG24 den Zustand auf dem Bischofsweg.
Kai Witza will die Neustadt autofrei bekommen
"Mit der Aktion wollen wir eine Verbindung schaffen zwischen den Wohnhäusern und dem Alaunpark als Naherholungsgebiet."
Sein großes Ziel: die Neustadt komplett autofrei bekommen. Wie das gehen soll? "Kurzfristig die Möglichkeit von Parkhäusern ausreizen, langfristig den ÖPNV ausbauen."
Ob er und seine Mitstreiter sich mit solchen Blockaden nicht den geballten Frust der Autofahrer abholen?
Der Maschinenbau-Student bleibt gelassen: "Die Rückmeldungen sind überraschend positiv."