Wartungs-Putz im Arnhold-Bad: Wann wird wieder geöffnet?
Dresden - Ausnahmezustand im beliebtesten Bad der Stadt: Schon die ganze Woche blieb das Georg-Arnhold-Bad am Großen Garten dicht, damit ein Dutzend Mitarbeiter Schwimmhalle, Fliesenböden, Technik und Co. warten können. Dafür wurde das gesamte Wasser abgelassen.

Den Beckenboden erreichen sonst nur Wasserratten, die 1,20 Meter tief tauchen. Nun läuft darauf Lisa (23) mit Handschuhen und Spritzschlauch: "Ich säubere die Reinwasserrinne", sagt die Bademeisterin. Auch Unterwasser-Einstiege, Beleuchtung, Dichtungen und Schweißnähte werden im Becken überprüft.
Dafür musste das Chlor-Wasser abgelassen werden - ganze 250 Kubikmeter (250.000 Liter). Das entspricht mehr als 1600 Badewannen.
Badleiter Frank Weitschat (58) hatte am Vortag den "Stöpsel" des Erlebnisbeckens gezogen: In den Katakomben unter der Schwimmhalle legte er dafür einen Hebel um, öffnete damit ein Ablassrohr am Beckenboden.
"Nach acht Stunden war alles ins Abwasserkanalsystem geflossen, gelangt weiter zur Kläranlage in Kaditz", sagt Weitschat.

Bald kann der Badespaß wieder losgehen!

Noch länger als das Ablassen dauert das Befüllen. Über einen badeigenen Brunnen wird Grundwasser ins Becken gepumpt - mindestens 14 Stunden dauert das.
Danach durchläuft das Wasser nochmals eine Filteranlage in den Katakomben, wo Dreck entfernt und schließlich auch Chlorgas beigemischt wird.
Die unterirdisch gelegenen Technikanlagen für Druckanzeigen, Wasserqualität etc. werden auch geprüft, ebenso wie die oben unterm Dach montierten Abluftrohre sowie Spiegelleuchten (LED-Strahler).
Die Fliesen erhalten eine neue Anti-Rutsch-Beschichtung, im Kinder-Planschbecken werden zerschlissene Mosaik-Steine ersetzt. Nur die Außenbecken sind erst im Frühjahr dran, da das Wasser teilweise gefroren ist. Alle Bäder der Stadt werden einmal im Jahr so wie das "Arni" gewartet.

Ab Montag öffnet das Hallenbad wieder: montags bis samstags von 10 bis 22 Uhr, sonntags von 10 bis 18 Uhr. Eintritt 7/6/3,50 (Kinder) Euro.
Vom Freibad zur besucherstärksten Schwimmhalle

Das Georg-Arnhold-Hallenbad (vier Hauptbecken, Röhrenrutsche, Strudel) ist die besucherstärkste Schwimmhalle in Dresden. Bis Ende November kamen fast 165.000 Gäste.
Das waren 40 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Damit erreicht das Bad nun wieder das Vor-Corona-Niveau. Außerdem besuchten mehr als 38.000 Besucher die Saunalandschaft.
2026 wird das "Arni" 100 Jahre alt. Es war mitfinanziert worden von Geheimrat Georg Arnhold (1859 bis 1926). Zur Gründung war es ein reines Freibad mit 100-Meter-Bahnen, später mit Sprungturm. Mehrfach wurde es umgebaut, in den 1990er-Jahren kam die Schwimmhalle hinzu.
Im Juni 2018 geriet das Bad über Nacht in die Schlagzeilen: Die Toten Hosen hatten nach ihrem Konzert im benachbarten Dynamo-Stadion Lust auf Wasserspaß und stiegen unerlaubt ins Bad ein. Ein Foto ging viral, machte das "Arni" bundesweit bekannt.
Titelfoto: Montage: Helm Helis (2)