Weiße Flotte investiert Riesensumme in üppiges Lifting für die "Cosel"!

Dresden - Nanu, was ist denn an der Elbe in Laubegast gestrandet? Eine riesige weiße Plane erstreckt sich über 75 Meter Länge und zehn Meter Höhe. Darunter aufgebockt die "Gräfin Cosel" (rund 500 Sitzplätze) - eins der beiden jüngeren Salonschiffe der Sächsischen Dampfschifffahrt (SDS). Erstmals seit Stapellauf vor 30 Jahren wird es auf der Werft grundlegend saniert und umgebaut.

Unter diesem riesigen weißen Kleid liegt verborgen die "Gräfin Cosel" auf der Schiffswerft Laubegast.
Unter diesem riesigen weißen Kleid liegt verborgen die "Gräfin Cosel" auf der Schiffswerft Laubegast.  © Eric Münch

Noch zu Wasser kamen im Januar die alten Tische, Stühle und Teile der Küche raus. Dann ging es über die Slipanlage auf die Schiffswerft.

Für die Arbeiten wurde das 30 Jahre alte Schiff mit der 2000 Quadratmeter großen Plane verhüllt, die Schutz vor Regen und Wind bietet.

Über die Decks verteilt schweißen, schrauben und schleifen täglich rund 20 Arbeiter, bauen die "Cosel" um. "Wir möchten sowohl Linien- als auch Konferenzfahrten in neuer Qualität anbieten", erklärt Flottensprecher Christoph Springer (61).

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Heißt: Anstatt Beamer mit Leinwand gibt es künftig große Fernseher. In einem der vier Salons können Tische und Stühle künftig frei aufgestellt werden. Aus dem Bistro wird ein Lounge-Café mit Sofas.

Neu auch ein "Dining-Raum" für Champagner-Events und besserer Ausblick von der Panaroma-Bar aus.

Flottensprecher Christoph Springer (61) auf der einzigen Treppe, über die man zum Schiff gelangt.
Flottensprecher Christoph Springer (61) auf der einzigen Treppe, über die man zum Schiff gelangt.  © Eric Münch
Ein Schweißer arbeitet im Inneren des Schiffes.
Ein Schweißer arbeitet im Inneren des Schiffes.  © Eric Münch

Pünktlich zur Flottenparade: Dresdens erster "fahrender Konferenzraum"!

Das Salonschiff im vergangenen Oktober am Terrassenufer.
Das Salonschiff im vergangenen Oktober am Terrassenufer.  © Eric Münch

Teile der neuen Sprinkleranlage sind bereits verbaut, die erste Farbe für den neuen Schwarz-Weiß-Look aufgetragen.

Um den Schiffs-TÜV zu erhalten, muss auch ein Stück stählerne Außenhaut erneuert werden, die wegen Verschleißes zu dünn geworden ist. Unangetastet bleibt der Dieselantrieb (zweimal 500 PS).

Rund 1,7 Millionen Euro steckt die SDS in die üppige Frischekur. Es war auch eine Entscheidung gegen einen Verkauf und Neubau von Schiffen.

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"Probleme bereiten uns fehlende Pläne zur Verkabelung und Rohrleitungen", so Springer. Trotz Kabelsalats an Bord liege man aber im Plan.

Dieses Stück Außenhaut ist verschlissen und zu dünn, muss ersetzt werden.
Dieses Stück Außenhaut ist verschlissen und zu dünn, muss ersetzt werden.  © Eric Münch
Die Kommandozentrale ("Brücke") für den Kapitän ist einer der wenigen Bereiche, der unverändert bleiben wird.
Die Kommandozentrale ("Brücke") für den Kapitän ist einer der wenigen Bereiche, der unverändert bleiben wird.  © Eric Münch
Achtung, Kabelsalat: Noch bis Ende April ist die "Cosel" eine Baustelle.
Achtung, Kabelsalat: Noch bis Ende April ist die "Cosel" eine Baustelle.  © Eric Münch

Zur Flottenparade (1. Mai) soll die "Cosel" wieder fahren, dann auch als "Dresdens erster fahrender Konferenzraum" gebucht werden können, ebenso für Feiern. Im kommenden Jahr ist mit den gleichen Umbauten dann Schwesterschiff "August" an der Reihe.

Titelfoto: Bildmontage: Eric Münch

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