Wie sicher sind eigentlich die Weihnachtsmärkte in Dresden?
Dresden - Dies- und jenseits der Elbe stehen die Menschen noch immer unter Schock. Seit der Heidenauer David W. (†40) mit seinem Amoklauf am Samstag die Stadt in Angst und Schrecken versetzte, fragen sich viele Dresdner: Bin ich auf dem Weihnachtsmarkt noch sicher?
Die Sorge ist nicht unbegründet, schließlich fand das Verbrechen in der Altmarkt-Galerie und damit in unmittelbarer Nähe zum Striezelmarkt statt.
Doch die Polizei möchte ihre Streifentätigkeit zunächst in gleicher Stärke fortsetzen. 14 Beamte in sieben Gruppen sind permanent zwischen Altmarkt, dem Weihnachtsmarkt an der Frauenkirche und dem Augustusmarkt (Neustadt) unterwegs.
"Die Gefährdungslage hat sich nicht verändert", so Polizeisprecher Thomas Geithner (49). "Der Sachverhalt von Samstag hat keine Auswirkungen auf das Einsatzkonzept zum Schutz der Weihnachtsmärkte."
Insgesamt gibt es zur Striezelmarkt-Halbzeit nur wenige Einsätze für die Polizei. "Nach unserer Einschätzung haben wir es mit einem sehr ruhigen und friedlichen Striezelmarkt zu tun", erklärt Geithner.
Diesen Eindruck teilen auch die Händler. Cornelia Liebig (60) von der "Alten Destille": "Durch Polizei und Sicherheitsdienst sind wir sehr gut geschützt."
Auch vor den Toren der Stadt versuchen die Betreiber von Weihnachtsmärkten - passend zum Wetter - cool zu bleiben. So wird der Markt in Königstein nicht nur durch die hohen Mauern der Festung geschützt. Mitarbeiter und Wachleute patrouillieren auf dem Gelände und kontrollieren den Einlass, der nur mit Ticket möglich ist.
Geschäftsführer André Thieme (53): "Die Sicherheitsstandards auf der Festung sind außerordentlich hoch." Darüber hinausgehende Maßnahmen werden in Abstimmung mit der Polizei und Gemeinde zunächst nicht ergriffen.
Titelfoto: Bildmontage: Norbert Neumann, DPA / Sebastian Kahnert