Zwei Kästen Pils auf 50 Kilo Teig: Meister Zopp backt Dresdner Bier-Stollen
Dresden - Es gibt schon Stollen mit Whisky, mit Gin, mit Mandeln, Schokolade, Cranberrys. Manche Striezel lagern in alten Bergwerksstollen oder hoch oben im Glockenturm der Frauenkirche. Jetzt gibt es endlich auch einen Stollen für Männer - mit Bier. Erfunden hat ihn Dresdens verrücktester Bäcker Rüdiger Zopp (60).
"Statt Wasser verwenden wir Bier", bringt es Zopp auf den Nenner. Das Dresdner "Vier Vogel Pils" verkörpert wie der Stollen regionale Handwerkskunst - und verleiht dem Stollen einen leicht herben Geschmack.
"Zwei Kästen mit 40 Flaschen - also 20 Liter Pils - kommen auf 50 Kilo Stollenteig. Rosinen, Mandeln, Zitronat und Orangeat werden in Bier eingelegt und beim Teig ersetzt das Bier das Wasser", erklärt Zopp.
Weil's geschmacklich besser passt, wird der 500-Gramm-Stollen nicht gepudert, sondern bekommt einen Schoko-Überzug - und wird in einer "Herrentasche" verpackt. In einer schicken Holzkiste mit Seil-Henkel kann der Stollen samt einer Flasche "Vier Vogel Pils" nach Hause getragen werden.
Kurios: Bäcker Zopp trinkt selbst kein Bier. "Mein letztes habe ich am 6. Dezember 1987 bei der NVA getrunken. Es war mein erster Landgang bei der Marine und das Bier in Stralsund war so schlecht, dass ich für immer abgeschworen habe."
Die vorerst ersten 100 Bier-Stollen gibt es für je 29 Euro ausschließlich in Zopps Dresdner Mühlenbäckerei auf der Bahnhofstraße.
Titelfoto: Montage: Eric Münch, Norbert Neumann