Polizei will Haftbefehl vollstrecken, doch Mann verbarrikadiert sich: Dann rennt er aufs Dach

Radebeul - Ein Mann drohte am Mittwoch damit, vom Dach eines Wohnhauses an der Kötitzer Straße in Radebeul zu springen.

Etliche Polizeikräfte waren bis zum Donnerstagmorgen im Einsatz, um Janko H. davon abzuhalten, vom Dach eines Wohnhauses zu springen.
Etliche Polizeikräfte waren bis zum Donnerstagmorgen im Einsatz, um Janko H. davon abzuhalten, vom Dach eines Wohnhauses zu springen.  © Steffen Janke

Beamte der Polizei Dresden waren gegen 11.30 Uhr wegen eines Haftbefehls auf dem Weg zu dem 47-jährigen Janko H. Als der Mann bemerkte, dass die Polizisten vor seiner Wohnung standen, verbarrikadierte er die Tür.

Das nützte allerdings nichts, denn die Uniformierten ließen die Wohnungstür vom Mitarbeiter eines Schlüsseldienstes öffnen und entfernten die Barrikade.

In der Zwischenzeit war der Mann auf das Dach des Mehrfamilienhauses geflohen und drohte damit, herunterzuspringen, teilte die Polizei Dresden mit.

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Die Beamten sperrten die Kötitzer Straße von der Emil-Schüller-Straße bis zur Cossebauder Straße ab, zudem forderten sie die Verhandlungsgruppe des Landeskriminalamtes an.

Die übrigen Bewohner des Hauses wurden evakuiert und zur Übernachtung in ein Hotel gebracht.

Unterdessen hielten die Einsatzkräfte Kontakt zu dem Mann, um ihn dazu zu bewegen, selbständig wieder in die Wohnung zu klettern. Die eingesetzten Spezialkräfte übernahmen anschließend die Kommunikation mit ihm.

Inzwischen hatte die Freiwillige Feuerwehr Radebeul ein Sprungkissen vor dem Haus platziert.

85 Kräfte von Polizei und Feuerwehr im Einsatz

Der Einsatz dauerte die ganze Nacht, in dieser Zeit nahmen die Beamten immer wieder Kontakt zu dem Mann auf. Jedoch blieb der weiterhin auf dem Dach. Bis zum Morgen hatte er Dachziegel entfernt und war so in den Zwischenboden des Daches gelangt. Das nutzten Polizisten des Reviers Meißen, um ihn zu stellen und gegen 6 Uhr festzunehmen.

Bei seiner Festnahme wehrte sich der Mann. Dabei wurden zwei Polizisten leicht verletzt, blieben aber dienstfähig. Der 47-Jährige wurde nach seiner medizinischen Behandlung in eine Justizvollzugsanstalt gebracht.

Die Straßensperrung war bereits gegen 22.30 Uhr wieder aufgehoben. Im Einsatz waren 48 Polizisten. Die Freiwillige Feuerwehr Radebeul sowie der Rettungsdienst des Landkreises Meißen waren mit insgesamt 37 Kameraden vor Ort.

Titelfoto: Steffen Janke

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