Nach Großbrand im Industriegelände: Künstler dürfen zurück, doch die Linke stänkert
Dresden - Fünf Monate nach dem Großbrand im Industriegelände dürfen weitere Künstler in ihre Proberäume zurückkehren. Indes erheben die Linken schwere Vorwürfe gegen OB Dirk Hilbert (51, FDP). Sie werfen ihm vor, eines seiner Wahlversprechen gebrochen zu haben.
Zwischen der Katastrophe im Juni und dem entscheidenden Urnengang nur wenige Tage später hatte Hilbert erklärt, er werde sich für "pragmatische und schnelle Lösungen" starkmachen.
Wie die Partei nun erfahren haben will, ist die Verwaltung bisher finanziell nicht aktiv geworden.
Es gäbe aber den Vorschlag, "sich aus Haushaltsmitteln für Kultur- und Nachbarschaftszentren bedienen zu wollen".
Im Techno-Club "Sektor Evolution" zieht wieder Leben ein
Eine Stadtsprecherin bestätigte:
"Im Entwurf des nächsten Doppeletats sind jeweils 250.000 Euro zum Erhalt und der Errichtung von Kultur- und Nachbarschaftszentren vorgesehen."
Dem Vorwurf der Linken begegnete sie damit, dass dem Verein "Mukke hilft" aus Stadtbezirksmitteln rund 11.000 Euro zur Verfügung gestellt worden seien.
Er sammelt Schadensmeldungen von Künstlern, die bislang im Industriegelände probten.
Auch Band "Alice Roger" probt wieder
Zu ihnen gehört die Band "Alice Roger". Bei den Löscharbeiten wurden unter anderem Verstärker und eine Gitarre in Mitleidenschaft gezogen.
"Es ist sehr viel Wasser durchs Gebäude gelaufen", erinnert sich Sänger Friedemann Spindler (36). "Trotzdem sind wir mit einem blauen Auge davongekommen."
Sobald es die Zeit erlaubt, soll der Raum, den die Jungs laut ihres Vermieters nun wieder beziehen können, im Zuge eines Arbeitseinsatzes auf Zack gebracht werden.
Simon Grothe (45) ist da schon einen Schritt weiter. Der Betreiber des Clubs "Sektor Evolution" darf seit September wieder Gäste begrüßen.
"Ich möchte mich für die geniale Rettungsaktion unseres Clubs nochmals bedanken."
Titelfoto: Montage: Roland Halkasch, Steffen Füssel, PR/Elisa Robock